25. September 2012

Der Floriade-Blues

Eigentlich, ja eigentlich...

.... sollte es heute ab nach Holland gehen und morgen zur Floriade, der Weltgartenausstellung in Venlo. Übermorgen wären die Tuinen van Appeltern dran gewesen - eine Anlage mit 200 Mustergärten.
Nun ist der Gatte erkrankt und liegt bleich und schniefnasig darnieder, und das auch noch am Hochzeitstag. Hach ja. Meinen Frust habe ich jedoch fast überwunden, wobei mir geholfen hat, heute bei Sonnenschein im Garten herumzulaufen und zu beobachten, was sich alles zuträgt im

Herbst im Fuchs'schen Garten




Das Blumenrohr steht Kopf. Was ist da los?
(Sind diese Samenkapseln nicht wunderschön?)


Eine mir unbekannte Pflanze bezaubert mit zahllosen Blüten.
Ist es die Fetthenne? Oder der Magerhahn? Das Blähküken oder der korpulente Kapaun?


 Die ungeliebten dunkelgrünen Sträucher, die den ganzen Sommer lang nur zwecklos rumstanden, haben sich als Astern entpuppt, mit denen ich jetzt unsere Gäste beeindrucke: "Darf ich Dir noch ein Sträußchen mitgeben?"
Hier die violette Variante:


In weiß schmücken sie ebenfalls unseren Garten, außerdem haben wir noch blaue und burgunderfarbene und....


...welche mit Schmetterfanten:



Auch Hummeln und Wildbienen fühlen sich im Garten wohl und stürzen sich kopfüber in die Pollen. Prost!


Beim Landeanflug:


Ein dickes Herbstgewitter mit einem absolut und volle Kanne reinplatzenden Platzregen hat übrigens die Sonne vertrieben. In meinem Herzen ist sie aber wieder.

Tschüss!







14. September 2012

Gartenabstinenz

Drei Tage auf Dienstreise, ohne PC, ohne Smartphone. Da besteht Handlungsbedarf, was aber ein anderes Thema ist.

Auf der Zugreise in die Grimm-dOCUMENTA-Stadt Kassel bin ich an vielen mitteldeutschen Gärten vorbeigefahren. Sie eint ein Stilmerkmal: die Gerade. Gerade Wege, gerade Beete, gerade Pflanzreihen. "Menschen, macht's doch mal rund" möchte man den Gartenbesitzern aus dem fahrenden Zug zurufen. Naja, es wird schon noch werden.

In den Schlosspark Wilhelmshöhe habe ich es leider nicht geschafft, was ich unbedingt nachholen muss. Wenn Ihr mal in Kassel seid, schaut ihn Euch an, genauso wie die Museen zur Sepulkralkultur, den Gebrüdern Grimm und zu Tapeten (ab 2013). Ansonsten sind die Märchenwälder in der Umgebung von Kassel wirklich märchenhaft...

Ich schaue aus den Fenster auf unseren Garten und denke trotz des verzauberten Hessenwaldes: endlich zu Hause!

6. September 2012

Crossmediale Gartenbegeisterung

Wisst Ihr, ich verbringe mittlerweile einige Stunden am Tag im Internet und es gibt wirklich Tage, an denen ich das bedauere. Zu oft lässt man sich ablenken und auf mehr oder weniger sinnlose Seiten leiten.

Zwischen diversen Blogs, Facebook, Homepages, Xing und, und, und klickt man hin und her und wird oft auch von einem zum anderen verwiesen - Crossmedia eben.
Da ist Filtern gefragt.
Wenn ich aber dann den neusten Post von der Royal Horticultural Society (RHS) bei Facebook lese, in dem es um die Herbststimmung beim Waddesdon Manor geht, klicke ich gerne einmal mehr. Hier kommt Ihr übrigens zu den schönen Herbstfotos bei der RHS: Herbst am Waddesdon Manor.
Lohnenswert ist außerdem der Floriade-Auftritt bei Facebook, dort ebenso die Präsenzen vom Barockgarten Großsedlitz und von den Gärten von Appeltern, von denen regelmäßig neue Informationen angezeigt werden. Präsenzen, die nicht aktualisiert werden, finde ich nämlich schnaaarchlangweilig.
Alle Blogs, denen ich folge, lese ich mit großem Interesse. Da ich selbst nicht immer so viel Zeit habe, überall hinzureisen, finde ich den Gartenreise- und Gartenliteratur-Blog von Maria Zauberfee besonders informativ. Als Gartenanfängerin schaue ich außerdem gerne in den Schweizer Garten, gleichwohl mich das vor weiteren Fehlern im Garten nicht bewahren wird. Die Fotos und Infos sind einfach toll!
"Grüne" Homepages gibt es mehr als genug. Kürzlich entdeckt hab ich durch die Sendung service: garten beim HR die Essbaren Landschaften in Meck-Pomm. Auf der Seite könnt Ihr Euch Wildkräuter bestellen, aber auch - was für uns Gärtner ja besonders wichtig ist - Saatgut-Pakete für alte Gemüsesorten! Nicht schlecht, nur etwas werbelastig, ist http://www.mein-schoener-garten.de/. Spannend fand ich dort immer die User-Gärten, aber derzeit läuft dort irgendeine Unterwanderungsaktion, um zu zeigen, dass das Bewertungssystem nicht richtig funktioniert. Deswegen liegen grad irgendwelche verunkrauteten Gartenwiesen auf den ersten Rängen. Eine andere Form des Guerilla-Gardening...
Abschließend noch kurz zu den Gartensendungen im TV: Beim HR und der bereits erwähnten Sendung service: garten könnt Ihr bis zum vergangenen Jahr jede Sendung online schauen, jeweils 45 min! Der MDR-Garten hat ganz gute Beiträge, aber die Moderation ist reichlich steif. 
Einen perfekten Überblick über alle Gartensendungen gibt Euch taggenau die Maria Zauberfee hier.
Also - klickt Euch durch. Viel Spaß dabei!


4. September 2012

Nicht neidisch werden!

In Südeuropa haben die einfach Mehl, Schwein, Glück. In Form von wunderbar groß und gesund gedeihenden Pflanzen. Da wächst der Oleander als Hecke, dort ein Hain mit Zitronenbäumen und schließlich hier die Bougainvillea als Strauch.

2008 in der Türkei aufgenommen
 
Aber wir sollten nicht neidisch sein, sondern diese Pflanzen an fernen Orten einfach genießen.
 
Die Bougainvillea gehört übrigens zu den Wunderblumengewächsen, lateinisch Mirabilis. Ist das nicht eine lustige Bezeichnung? Schlaft gut!


3. September 2012

Na holla die Waldfee!

Stellt Euch das mal vor: männliche und weibliche Geschlechtsorgane an einer Pflanze. Kein Wunder, dass DAS dabei herauskommt:


Ein prall-glänzender Zucchino, eine dralle Zucchina. Jaja - nix mit Zucchiniiii!
Das sagen nur die sprachunbegabten Allemannen, sutschini. notschi. der babbaratsi. zwei kapputschienohs. God save Bastian Sick and his Zwiebelfisch. ʦʊˈkiːnɔ oder ʦʊˈkiːna heißt es richtig.



Da nun die richtige Pronunziation geklärt ist, kann ich zum überschwänglichen Loben dieser Pflanze übergehen: In einen Topf mit undurchlässiger Erde gepackt, hat sich das kleine Zucchino/a-Pflänzchen zum einem Pracht-Kerl-Weib entwickelt. Die leicht stachligen, kräftigen, fordernd wachsenden Blätter ragen mittlerweile längst über Topfbreite hinaus. Lockend-tiefe, verheißungsvoll-gelbe Blütenkelche verführen unbedarfte Insekten zu Ambrosia-Gelagen. Leider blieb es trotz der heißen Monözie bei dieser einzigen wundervollen dunkelgrünen wohlschmeckenden Zucchino/a.

Schlaft gut und träumt etwas Schönes.

Übrigens: Ich fand es ja kürzlich total schlimm, wie ein Schrebergärtner über Zucchini als Unkraut ätzte, weil sie eben so unkompliziert ist und ausgezeichnet wächst. Immerhin ist es ja ein Nahrungsmittel und dafür sollte man doch dankbar sein. Wer schon einmal meine köstliche Spaghettisoße mit Zucchini gegessen hat, weiß, was ich meine.