"Königliche Gärten" kann man bei arte in diesen Wochen sehen. Wunderschöne Filmberichte über Hampton Court, Het Loo, Drottningholm, die Anregungen geben zum Reisen, Nachdenken und Nachmachen.
Schaut sie Euch an, denn ich möchte heute nur Het Loo zum Anlass nehmen, um kurz wieder einmal auf das Buchsbaumthema zurückzukommen. Het Loo verfügte über filigran gestaltete Broderieparterres aus Buchsbaum. Diese Zierbeete machten quasi den Ruhm der Anlagen aus, man verband "Het Loo" mit dem Luftbild seiner symmetrisch angelegten Beete.
Es war nicht der Buchsbaumzünsler, sondern der Befall von zwei Pilzarten, die dem Buchsbaum in Het Loo den Garaus machten. Man entschied sich, die Beete, die aus Kilometern von Hecken bestehen, 2014/15 mit Japanischer Stechpalme zu bepflanzen.
Einen anderen Ersatz wählte man für die Parterre im Schlossgarten Hundisburg, die zuvor in 15 Jahren für insgesamt 25.000 Euro mit Buchsbaumpflanzen ausgestattet worden waren. Auch hier schlug ein Pilz zu - Cylindrocladium buxicola - und vernichtete das Werk und die Spenden von mehr als einem Jahrzehnt. Die Broderieparterres von Hundisburg werden in den kommenden Jahren mit Liguster bepflanzt. Auch dafür sammelt man nun wieder Spenden.
Fuchs'scher Garten
Gartenerlebnisse von einer, die keine Ahnung vom Gärtnern hat
21. Januar 2017
16. November 2016
Überzuckert
4. Oktober 2016
Bundesweiter Sieg des Zünslers! Und nun?
Nun ist es also soweit - der Buchsbaumzünsler, dieses chinesisches Raupenmonster, hat gewonnen. In Deutschland gibt es aktuell kein zugelassenes, wirksames Gegenmittel gegen die Raupe.
Grund ist das Ende Februar 2016 verhängte Verkaufsverbot für Mittel mit Thiacloprid, das als menschen- und bienenschädlich gilt.
Mittlerweile sind wohl sämtliche Restbestände von Calypso etc. aus den Läden verschwunden. Ich habe kürzlich unter der Hand noch eine Packung für viel Geld bekommen, weil ich meine mühsam gezogenen Buchsbaumhecken nicht aufgeben möchte. Der einzige Gifteinsatz in unserem Garten ist ja eben der gegen den Zünsler (gewesen).
Das Tier begleitet uns nun seit drei Jahren, denn im Mai 2013 tauchte er hier erstmals auf, dann z. B. auch hier. Seitdem schaffte er es bei uns je nach Witterung zwei- bis dreimal im Jahr, eine neue Population hervorzubringen, der wir jeweils nur mit BI58 oder Calypso den Garaus machen konnten.
Nun gibt es also kein Mittel gegen den Buchsbaumzünsler mehr. (Auch Neem und Bacillus thuringiensis gelten als nicht zuverlässig) Was bedeutet das für die großen deutschen Gartenanlagen, wie Ludwigsburg, Charlottenburg, Schwetzingen, Herrenhausen, aber auch für unsere Privatgärten? Es macht wohl keinen Sinn, die Bestände durch neue Buchsbaumpflanzen zu ersetzen.
2012 haben Gärten, wie Gottorf, den ersten "Angriff" aushalten müssen, damals durch den Buchsbaumpilz. Übrigens: Wo dieser bei über 29 Grad Celsius sein Wachstum einstellt, bekommt die Wärme dem Zünsler richtig gut. In Gottorf hat man sich für Ersatzpflanzungen mit Thymian und Ilex entschieden, die zumindest gut angewachsen sind, wie man im Oktober 2015 resümiert. Im Kloster Seligenstadt hat man im vergangenen Jahr bereits die Segel gestrichen und die vom Zünsler befallenen Bestände durch Ilex crenata ersetzt. Kosten: 75.000 Euro. Dort hatte man sich grundsätzlich gegen den Gifteinsatz ausgesprochen.
Auch Eibe gilt als Alternative. Schon 2013 hatte ich über weitere Alternativen zum Buchsbaum geblogt. Interessant übrigens, dass der kleine Barockgarten in meiner Heimatstadt ursprünglich aus Stachel- und Johannisbeersträuchern, aus Lavendel, Baldrian, Thymian und Salbei eingefasste Hecken hatte. Erst bei der Rekonstruktion im Jahr 2000 wählte man Buchsbaum für das Schmuckbeet. Vielleicht ist es nun grundsätzlich an der Zeit umzudenken?
Grund ist das Ende Februar 2016 verhängte Verkaufsverbot für Mittel mit Thiacloprid, das als menschen- und bienenschädlich gilt.
Mittlerweile sind wohl sämtliche Restbestände von Calypso etc. aus den Läden verschwunden. Ich habe kürzlich unter der Hand noch eine Packung für viel Geld bekommen, weil ich meine mühsam gezogenen Buchsbaumhecken nicht aufgeben möchte. Der einzige Gifteinsatz in unserem Garten ist ja eben der gegen den Zünsler (gewesen).
Das Tier begleitet uns nun seit drei Jahren, denn im Mai 2013 tauchte er hier erstmals auf, dann z. B. auch hier. Seitdem schaffte er es bei uns je nach Witterung zwei- bis dreimal im Jahr, eine neue Population hervorzubringen, der wir jeweils nur mit BI58 oder Calypso den Garaus machen konnten.
Nun gibt es also kein Mittel gegen den Buchsbaumzünsler mehr. (Auch Neem und Bacillus thuringiensis gelten als nicht zuverlässig) Was bedeutet das für die großen deutschen Gartenanlagen, wie Ludwigsburg, Charlottenburg, Schwetzingen, Herrenhausen, aber auch für unsere Privatgärten? Es macht wohl keinen Sinn, die Bestände durch neue Buchsbaumpflanzen zu ersetzen.
2012 haben Gärten, wie Gottorf, den ersten "Angriff" aushalten müssen, damals durch den Buchsbaumpilz. Übrigens: Wo dieser bei über 29 Grad Celsius sein Wachstum einstellt, bekommt die Wärme dem Zünsler richtig gut. In Gottorf hat man sich für Ersatzpflanzungen mit Thymian und Ilex entschieden, die zumindest gut angewachsen sind, wie man im Oktober 2015 resümiert. Im Kloster Seligenstadt hat man im vergangenen Jahr bereits die Segel gestrichen und die vom Zünsler befallenen Bestände durch Ilex crenata ersetzt. Kosten: 75.000 Euro. Dort hatte man sich grundsätzlich gegen den Gifteinsatz ausgesprochen.
Auch Eibe gilt als Alternative. Schon 2013 hatte ich über weitere Alternativen zum Buchsbaum geblogt. Interessant übrigens, dass der kleine Barockgarten in meiner Heimatstadt ursprünglich aus Stachel- und Johannisbeersträuchern, aus Lavendel, Baldrian, Thymian und Salbei eingefasste Hecken hatte. Erst bei der Rekonstruktion im Jahr 2000 wählte man Buchsbaum für das Schmuckbeet. Vielleicht ist es nun grundsätzlich an der Zeit umzudenken?
Abonnieren
Posts (Atom)