28. Dezember 2012

Frost Mahlzeit!

Stellt Euch vor, es sind minus 15 Grad und Ihr habt seid eine Meise. Was würdet Ihr am liebsten fressen? Ich dachte ja, dass ein roter, dekorativ in den Kirschbaum gehängter Apfel nicht nur schön ausschaut, sondern die kleinen Wintermeisen auch auf das köstlichste versorgt. Bis mein Mann mich fragte, ob ich mir denn darüber im Klaren sei, dass die Vögel schwerlich an einem gefrorenen Apfel rumhacken werden. Ich murmelte dann noch irgendwas von Apfeleis zu ihm, dachte an mein Hass-Fach Physik und schwärmte von dem wunderbaren Rot des Apfels.

Mit Erstaunen beobachtete ich dagegen kürzlich, wie eine Meise sich über den nicht abgeernteten Salbeistrauch in unserem Garten hermachte. Mit Ausdauer und Wonne pickte sie sich von vorne nach hinten durch den noch recht dicht belaubten Kräuterbusch und genoss die würzigen Blätter. Vielleicht hatte sie eine Halsentzündung, gegen die soll Salbei ja helfen (hilfreicher Link zu Anwendungsgebieten dieses Krauts).

Mehrere Blogger zeigten, welches Futter den Piepmätzen wirklich schmeckt und was zudem noch gut aussieht, wie Claudia von "Idea & Inspirations" hier und Anne mit ihrem sehr schönen "majoRahn"-Garten hier. Viel Spaß beim Nachmachen!

23. Dezember 2012

Karl kann's

Über Garten-Fernsehsendungen, -Blogs und -Internetseiten hatte ich vor einiger Zeit schon mal geschrieben. Damals kannte ich allerdings die Sendung "Natur im Garten" vom ORF noch nicht. Ein Tipp vom lieben Hausmeister Manfred B., der als Besitzer eines großen Gartens natürlich auch passionierter Gartensendungszuschauer ist, die MDR-Garten-Moderatorin genauso spröde findet wie ich (und die Sendung daher boykottiert!) und einen ziemlich guten Überblick über die Gartensendungen im deutschen - und wohl auch österreichischen - Fernsehen hat.
Danke, Herr B.!

Nun aber mal zur Sendung. In einer knackigen halben Stunde, die immer in einem anderen Garten präsentiert wird und der gleichzeitig auch das Motto der jeweiligen Sendung vorgibt, werden Themengärten vorgestellt, jahreszeitabhängige Gartentipps genannt und diese gleichzeitig leicht verständlich gezeigt, und jedes Mal auch DIY-Rezepte, wie für heilendes Rosenbalsam, präsentiert. Das übrigens auch noch von einer Co-Moderatorin mit kurzgeschorenen Haaren! Das stelle man sich mal beim MDR vor - für das Team dort ist ja u. a. wichtig, in welchem Geschäft Claudia Look-Hirnschal (sie heißt wirklich so) eingekleidet wurde.

Schauen wir uns doch dagegen mal Karl Ploberger, den zupackenden Moderator der ORF-Sendung "Natur im Garten", an. In praktischer Freizeitkleidung steht er schon mal mit der Mistgabel im Kompost, geizt Tomaten aus oder topft den Ficus um. Er erklärt knapp und sehr gut nachvollziehbar, was er tut. Man gewinnt schnell den Eindruck: Der Karl kann's einfach.

Surft doch selbst mal zum YouTube-Channel der Sendung, dort findet Ihr ein umfangreiches Medienarchiv. Natürlich gibt es auch eine eigene "Natur im Garten"-ORF-Homepage. Über die Gesamtaktion "Natur im Garten" - ein in Niederösterreich gestartetes Projekt zum Gärtnern ohne Chemie - informiert die sehr, sehr inhaltsreiche Projekt-Homepage http://www.naturimgarten.at/

Einen schönen 4. Advent wünsch ich Euch!

7. Dezember 2012

Floriade-Glück

In diesem Jahr erregte die Weltausstellung "Floriade" großes Aufsehen. Eigentlich wollte ich ja mit dem Gatten auch hin. Da das leider nicht klappt, litt ich unter dem Floriade-Blues.

Bei Facebook nahm ich dann mit einem Gartenfoto (hoffe, der Link funktioniert) an einer Verlosung auf dem dortigen Floriade-Portal teil und habe eine schwarze Tasche gewonnen!

Ohne Tasche kein Einkauf.

Chamandi schaut skeptisch.

Nochmal prüfen: "Kann ich so etwas tragen? Steht sie mir?"


JAAAA!

Einen schönen 2. Advent wünsch ich Euch!

5. November 2012

Bund, bunt, bunt sind alle meine...

... Kapuzinerkresseblüten.

Hier ein paar Eindrücke von der letzten Kapuzenbutterproduktion meines Gatten. 

 Erst alles ganz fein hacken, sowohl die Blüten als auch ein paar von den jungen Blättern.

Dann mit weicher Butter vermengen, mit Salz, Pfeffer und frischem Knobi abschmecken und in Portionsförmchen einfüllen. Bestens eignen sich dafür die Mini-Eisbecher-Förmchen des arabischen Lebensmittelhändlers Al Di und - man mag es kaum glauben - aus einem Stück Butter bekommt man nur zwei dieser Förmchen voll. Der Aufwand lohnt sich aber wirklich, denn die Butter ist richtig lecker!

Probiert es einfach aus!

Bordeaux & Co.

Ein Nachtrag zu den schönen Herbsttagen:


25. September 2012

Der Floriade-Blues

Eigentlich, ja eigentlich...

.... sollte es heute ab nach Holland gehen und morgen zur Floriade, der Weltgartenausstellung in Venlo. Übermorgen wären die Tuinen van Appeltern dran gewesen - eine Anlage mit 200 Mustergärten.
Nun ist der Gatte erkrankt und liegt bleich und schniefnasig darnieder, und das auch noch am Hochzeitstag. Hach ja. Meinen Frust habe ich jedoch fast überwunden, wobei mir geholfen hat, heute bei Sonnenschein im Garten herumzulaufen und zu beobachten, was sich alles zuträgt im

Herbst im Fuchs'schen Garten




Das Blumenrohr steht Kopf. Was ist da los?
(Sind diese Samenkapseln nicht wunderschön?)


Eine mir unbekannte Pflanze bezaubert mit zahllosen Blüten.
Ist es die Fetthenne? Oder der Magerhahn? Das Blähküken oder der korpulente Kapaun?


 Die ungeliebten dunkelgrünen Sträucher, die den ganzen Sommer lang nur zwecklos rumstanden, haben sich als Astern entpuppt, mit denen ich jetzt unsere Gäste beeindrucke: "Darf ich Dir noch ein Sträußchen mitgeben?"
Hier die violette Variante:


In weiß schmücken sie ebenfalls unseren Garten, außerdem haben wir noch blaue und burgunderfarbene und....


...welche mit Schmetterfanten:



Auch Hummeln und Wildbienen fühlen sich im Garten wohl und stürzen sich kopfüber in die Pollen. Prost!


Beim Landeanflug:


Ein dickes Herbstgewitter mit einem absolut und volle Kanne reinplatzenden Platzregen hat übrigens die Sonne vertrieben. In meinem Herzen ist sie aber wieder.

Tschüss!







14. September 2012

Gartenabstinenz

Drei Tage auf Dienstreise, ohne PC, ohne Smartphone. Da besteht Handlungsbedarf, was aber ein anderes Thema ist.

Auf der Zugreise in die Grimm-dOCUMENTA-Stadt Kassel bin ich an vielen mitteldeutschen Gärten vorbeigefahren. Sie eint ein Stilmerkmal: die Gerade. Gerade Wege, gerade Beete, gerade Pflanzreihen. "Menschen, macht's doch mal rund" möchte man den Gartenbesitzern aus dem fahrenden Zug zurufen. Naja, es wird schon noch werden.

In den Schlosspark Wilhelmshöhe habe ich es leider nicht geschafft, was ich unbedingt nachholen muss. Wenn Ihr mal in Kassel seid, schaut ihn Euch an, genauso wie die Museen zur Sepulkralkultur, den Gebrüdern Grimm und zu Tapeten (ab 2013). Ansonsten sind die Märchenwälder in der Umgebung von Kassel wirklich märchenhaft...

Ich schaue aus den Fenster auf unseren Garten und denke trotz des verzauberten Hessenwaldes: endlich zu Hause!

6. September 2012

Crossmediale Gartenbegeisterung

Wisst Ihr, ich verbringe mittlerweile einige Stunden am Tag im Internet und es gibt wirklich Tage, an denen ich das bedauere. Zu oft lässt man sich ablenken und auf mehr oder weniger sinnlose Seiten leiten.

Zwischen diversen Blogs, Facebook, Homepages, Xing und, und, und klickt man hin und her und wird oft auch von einem zum anderen verwiesen - Crossmedia eben.
Da ist Filtern gefragt.
Wenn ich aber dann den neusten Post von der Royal Horticultural Society (RHS) bei Facebook lese, in dem es um die Herbststimmung beim Waddesdon Manor geht, klicke ich gerne einmal mehr. Hier kommt Ihr übrigens zu den schönen Herbstfotos bei der RHS: Herbst am Waddesdon Manor.
Lohnenswert ist außerdem der Floriade-Auftritt bei Facebook, dort ebenso die Präsenzen vom Barockgarten Großsedlitz und von den Gärten von Appeltern, von denen regelmäßig neue Informationen angezeigt werden. Präsenzen, die nicht aktualisiert werden, finde ich nämlich schnaaarchlangweilig.
Alle Blogs, denen ich folge, lese ich mit großem Interesse. Da ich selbst nicht immer so viel Zeit habe, überall hinzureisen, finde ich den Gartenreise- und Gartenliteratur-Blog von Maria Zauberfee besonders informativ. Als Gartenanfängerin schaue ich außerdem gerne in den Schweizer Garten, gleichwohl mich das vor weiteren Fehlern im Garten nicht bewahren wird. Die Fotos und Infos sind einfach toll!
"Grüne" Homepages gibt es mehr als genug. Kürzlich entdeckt hab ich durch die Sendung service: garten beim HR die Essbaren Landschaften in Meck-Pomm. Auf der Seite könnt Ihr Euch Wildkräuter bestellen, aber auch - was für uns Gärtner ja besonders wichtig ist - Saatgut-Pakete für alte Gemüsesorten! Nicht schlecht, nur etwas werbelastig, ist http://www.mein-schoener-garten.de/. Spannend fand ich dort immer die User-Gärten, aber derzeit läuft dort irgendeine Unterwanderungsaktion, um zu zeigen, dass das Bewertungssystem nicht richtig funktioniert. Deswegen liegen grad irgendwelche verunkrauteten Gartenwiesen auf den ersten Rängen. Eine andere Form des Guerilla-Gardening...
Abschließend noch kurz zu den Gartensendungen im TV: Beim HR und der bereits erwähnten Sendung service: garten könnt Ihr bis zum vergangenen Jahr jede Sendung online schauen, jeweils 45 min! Der MDR-Garten hat ganz gute Beiträge, aber die Moderation ist reichlich steif. 
Einen perfekten Überblick über alle Gartensendungen gibt Euch taggenau die Maria Zauberfee hier.
Also - klickt Euch durch. Viel Spaß dabei!


4. September 2012

Nicht neidisch werden!

In Südeuropa haben die einfach Mehl, Schwein, Glück. In Form von wunderbar groß und gesund gedeihenden Pflanzen. Da wächst der Oleander als Hecke, dort ein Hain mit Zitronenbäumen und schließlich hier die Bougainvillea als Strauch.

2008 in der Türkei aufgenommen
 
Aber wir sollten nicht neidisch sein, sondern diese Pflanzen an fernen Orten einfach genießen.
 
Die Bougainvillea gehört übrigens zu den Wunderblumengewächsen, lateinisch Mirabilis. Ist das nicht eine lustige Bezeichnung? Schlaft gut!


3. September 2012

Na holla die Waldfee!

Stellt Euch das mal vor: männliche und weibliche Geschlechtsorgane an einer Pflanze. Kein Wunder, dass DAS dabei herauskommt:


Ein prall-glänzender Zucchino, eine dralle Zucchina. Jaja - nix mit Zucchiniiii!
Das sagen nur die sprachunbegabten Allemannen, sutschini. notschi. der babbaratsi. zwei kapputschienohs. God save Bastian Sick and his Zwiebelfisch. ʦʊˈkiːnɔ oder ʦʊˈkiːna heißt es richtig.



Da nun die richtige Pronunziation geklärt ist, kann ich zum überschwänglichen Loben dieser Pflanze übergehen: In einen Topf mit undurchlässiger Erde gepackt, hat sich das kleine Zucchino/a-Pflänzchen zum einem Pracht-Kerl-Weib entwickelt. Die leicht stachligen, kräftigen, fordernd wachsenden Blätter ragen mittlerweile längst über Topfbreite hinaus. Lockend-tiefe, verheißungsvoll-gelbe Blütenkelche verführen unbedarfte Insekten zu Ambrosia-Gelagen. Leider blieb es trotz der heißen Monözie bei dieser einzigen wundervollen dunkelgrünen wohlschmeckenden Zucchino/a.

Schlaft gut und träumt etwas Schönes.

Übrigens: Ich fand es ja kürzlich total schlimm, wie ein Schrebergärtner über Zucchini als Unkraut ätzte, weil sie eben so unkompliziert ist und ausgezeichnet wächst. Immerhin ist es ja ein Nahrungsmittel und dafür sollte man doch dankbar sein. Wer schon einmal meine köstliche Spaghettisoße mit Zucchini gegessen hat, weiß, was ich meine.

31. August 2012

Grüne Hölle II


Was aussieht wie falscher Wein, ist das Kraut der UNSTERBLICHKEIT, Jiaogulan. Ein wucherndes, gleichzeitig aber sehr dekoratives Heilkraut aus China. Es gibt genug Internetseiten, auf denen man sich über die Pflanze und ihre Wirkungen informieren kann, z. B. bei Zauber-Kraut.

Für Gartenanfänger ist es aufgrund seiner einfachen Pflege sehr gut geeignet. Wir haben es seit einigen Jahren im Topf, wo es ausgezeichnet wächst. Im Boden breitet es sich halt sehr schnell aus, so ein bisschen wie in der grünen Hölle.


Aus den frischen Blättern kann man einen heilsamen Tee aufbrühen, der gut gegen schlechte Laune helfen soll. Im Herbst vergilben die Blätter dann und man kann furchtlos alles herunterschneiden. Die Pflanze treibt dann im darauffolgenden Jahr wieder aus.

Schönes Wochenende!

30. August 2012

Zitronig zum Glück

Könnt Ihr Euch noch an den Post Drei, zwei, eins - Deins! erinnern? Das war im Juli, als ich mich gerade erst in dieses Blog-Abenteuer gestürzt hatte. Die berühmte Arthurs Tochter hatte da gerade ein Gewinnspiel initiiert, bei dem man sich allerlei Dinge rund um die Zahl DREI ausdenken konnte. Zu gewinnen gab es nur tolle Dinge.

Heute war dann die Verlosung, zumindest wurde sie heute online gestellt: http://arthurstochterkocht.blogspot.de/2012/08/die-groe-verlosung-zum-dreier-geburtstag.html Bei Minute 7:15 Uhr fängt mein großes Gewinner-Glück an. Ich habe doch tatsächlich mit meinem Zitronenmelisse(wächst immer)-Pesto-Rezept einen KitchenAid-Blender gewonnen! Ist ein Mixer. Wusste ich auch nicht. Mit diesem kann ich in unserer Küche nun Zitronenmelisse-Pesto machen, Zucchini-Suppe und Gazpacho mixen und, und, und.

Bei Arthurs Tochter möchte ich mich ganz herzlich für diese witzige Gewinnspiel-Idee und natürlich den Gewinn bedanken.

Bis zum nächsten Mal.

27. August 2012

BilderBuchBöse

Was schenkt man einer Bilderbuchfamilie zum Einzug ins neue Haus, das in Rekordzeit renoviert wurde?

Natürlich ein Buch, entweder übers Einrichten oder übers Gärtnern. Wir sind ja höflich. Also - aufgemacht zum örtlichen (und einzigen) Buchhändler. Der überrascht und überzeugt mit einer großen Auswahl vor allem an Gartenbüchern. Geschätzte 250 Titel hat er auf Lager und das Spektrum reicht von der Gartenplanung über den Anbau von Bio-Gemüse bis zu Heilkräutern.

Nun ja, irgendwie schick schön sollte das Buch schon aussehen, passend zum vornehm-distinguierten, rosa-gedämpften Bilderbuchhaushalt. Die Titel des XYZ-Verlags (ich will hier keinen öffentlich dissen, denn die haben's doch alle schwer) fallen durch's Raster - altbackene Fotos, unmodernes Layout. Ein Buch eines anderen Verlags, das all das Gewünschte hat, zudem noch saudick ist, kostet nur 14,95 Euro. Ein Preis, bei dem ich stutzig werde und Böses ahne. Richtig, printed in China.
DanKe für's Gespräch! Ihr spinnt ja wohl?!
Nach einer Weile taucht der Gatte mit dem Hund aus einem Seitengang des Ladens auf. "Ich dachte, du guckst mal mit?" sage ich, hilflos vor der grünen 250-Buchrücken-Wand stehend. Gemeinsam finden wir dann:

Ein ansprechendes Buch, das sich irgendwie besonders anfühlt und mit einer ordentlichen Typografie überzeugt. Etwas, das für mich immer ganz wichtig ist. Drinnen sind nicht viele Fotos, sondern wenige, stilvolle Illustrationen, das Augenmerk liegt hier auf den schriftlichen Informationen.
Zu Hause überfliege ich das Buch nur schnell, damit es nicht so "gelesen" aussieht, wenn wir es an die Bilderbuchfamilie verschenken. Aha, Rosen bekommen weniger Krankheiten, wenn sie im Staudenbeet neben anderen Pflanzen stehen. Hm - bei uns stehen sie neben Paprika, neben Lavendel, neben Nelken, neben Unbekannt, neben Erdbeeren. Und sie sind nicht krank!!! Freude!
Ein paar gute Tipps zum Buchsbaumschnitt lassen mich schließlich völlig die Befürchtung vergessen, dass das Buch eine Mogelpackung ist und nur hübsch aussieht. Am Samstag wird das Teil also noch hübsch mit Lampenputzergras verpackt und mit gutem Gewissen an die Rosafarbenen verschenkt.


18. August 2012

Rosen für Eva

Most wanted: Kleine Deko für kleinen Tisch.

Gestern abend hatten wir Besuch von unserer Freundin Eva, der ich mit einer kleinen Tischdeko eine besondere Freude und Lust auf's Gärtnern machen wollte. Eva wird ab nächster Woche nämlich auch einen großen Garten besitzen.


In ein etwa zehn Zentimeter hohes Kristallgefäß habe ich etwas Grün von der Akelei gestellt und in die Zwischenräume der Stiele ein paar kurz geschnittene Rosenblüten gesteckt. Für unseren kleinen Gartentisch war das grad groß genug.

Der Gatte hat das "Gesteck" heute gleich nochmal im Wohnzimmer in Szene gesetzt:


Sogar die lachsroten Rosen, die es in den Post Diskriminierung im Garten nicht geschafft haben, sind im Blog nun also fotografisch verewigt.






Schönes Wochenende!

17. August 2012

Heckenheirat

Ich muss irre sein!

Letzte Woche einen WDR- Bericht über Kristin Lammerting und ihren 9000-qm-Garten gesehen. Den Entschluss gefasst, einen Knotengarten anzulegen. Buch bestellt und gelesen (absolut empfehlenswert!!!). Verzweifelt, weil in diesem Jahr der Knoten nicht realisierbar ist.

Ich habe wirklich eine Meise! Als absolutes Garten-Greenhorn ausgerechnet das so ziemlich Komplizierteste, was es gibt, haben zu wollen!

Diese verschlungenen Formen, das Über- und Untereinander, die sich zu einem geordneten Ganzen schlingende Unordnung, die Symbolik - ach, diese grünen Knoten sind einfach ein Traum.

To tie the knot - den Knoten festziehen - ist in Großbritannien eine Metapher für das Heiraten. Man verheiratet als Knotengärtner also die Hecken. Und die müssen nicht nur grün (Buchs), sondern können übrigens auch gelb und rot (Berberitze) sein.

Wenn ich mit der Heckenheirat loslege, berichte ich hier...

11. August 2012

Ahnungslose, die

Ahnungslose, die. Auch: die Unwissende, die Ungebildete. Plural gibt es nicht, nur eine Personenzuordnung: Frau Fuchs. (Eintrag aus dem Kunksmuhmschen Wörterbuch.)

Es war einmal eine Frau. Die kam durch hier nicht zu nennende Umstände zu einem Haus und einem Grundstück, auf dem nicht nur zwei Altstadt-Reihenhäuser stehen, sondern auch ne Menge an Nebengebäuden. Zwischen diesen Gebäuden, die sich nahezu allesamt in einem recht kläglich Zustand befanden (und befinden), lag etwas, das die Bezeichnung Garten eigentlich nicht verdient hat:


Es gab eigentlich nur etwas Rasen, ein paar lieblos hingepflanzte Stauden, etliche hohe Nadelgehölze und einen Süßkirschbaum auf der ehemaligen Grundstücksgrenze, der von den Vorbsesitzern gnadenlos oben abgesäbelt worden war.

Die Frau bin ich und mein Gatte schritt im Frühjahr 2009 zur Tat: Er ließ eines Tages heimlich die Nadelbäume absägen. Als ich das bei meiner Heimkehr bemerkte, war ich ob des vermeintlichen Baumfrevels entsetzt, aber recht schnell war mir klar, dass es nun endlich Licht im "Garten" gab. Die Wurzeln der Bäume blieben uns allerdings bis zur Erdaustauschaktion im Frühjahr 2012 erhalten.

Im Winter 2010/11 forderte der Gatte mich nachdrücklich auf, endlich einen Gartenplan anzufertigen, denn schließlich zeichne sich die Sanierung des Hauses ab, nach der wiederum der Garten "fällig" wäre. Insgeheim verzweifelte ich. Ein Gartenplan? Pflanzen? Wege? Was? Wie? Warum???? Ich hatte einfach null Ahnung von der Materie und fasste einen simplen Plan.

Die (für mich) logische Konsequenz aus meiner Begeisterung für das 17. und 18. Jahrhundert, aus meiner jahrenlangen Arbeit in einem Barockschloss mit nettem Gärtlein und aus Besuchen in Pillnitz, Oranienbaum etc. war dann, meinen eigenen kleinen Barockgarten zu planen. Es macht natürlich vollkommen Sinn, sich als völlig Ahnungslose gleich ein solches Projekt ans Bein zu binden.
Haha.

Hier seht Ihr mal den ersten Plan:






Kaputt lachen könnte ich mich heute - ein Buchsparterre mit Ornamenten und einem "F" wollte ich anlegen! Und der Gatte wünschte sich eine Grotte und für den eventuellen Nachwuchs eine Ritterburg  (Ich würde an dem Punkt mal unterstellen, dass der Nachwuchs männlich werden soll).

Wegekreuz und Buchseinfassungen haben wir tatsächlich umgesetzt, zumindest damit angefangen. Im April war ja der Erdaustausch und so sah es Mitte Juni (noch ohne Buchs) aus:


Im hinteren linken Quartier ist das Kräuterbeet angelegt, das muss es unbedingt geben, denn Kräuter verwende ich täglich. Im hinteren rechten Quartier wachsen Iris, Taglilien, irgendein Schilfgras als Sichtschutz und ab und an Rauke, Radieschen, Portulak, Salat sowie derzeit Tomaten und Paprika.

Das vordere rechte Quartier wird von unserem herrlichen Kirschbaum bestimmt. Den lieben wir heiß und innig, weil er Schatten und leckerste Kirschen spendet.

Das vordere linke Quartier ist völlig symmetrisch angelegt und entsprechend dem Anspruch des Barockgartens sollte es schön bunt sein, daher wächst bei uns vieles durcheinander, z. B. Salbei neben Rosen, Paprika neben Lavendel etc. Der Gatte meinte lakonisch zu mir "Probiere es einfach aus..."
Und so sah es Anfang August aus:


Ich hoffe, man kann etwas erkennen, zumindest vielleicht, dass alles noch etwas zusammen gewachsen ist. Der Brunnen, der für den Kreuzungspunkt der Wege gelant war, steht noch nicht und auch die Wege sind noch nicht befestigt, aber man braucht ja Ziele, oder?!

Inzwischen bin ich soweit weiterzuplanen, was allerdings bedeutet, dass es einen Garten wie in diesem Jahr nicht wieder geben wird. Die Grundanlage bleibt, doch es muss sich etwas ändern...

Sagte die Ahnungslose.



8. August 2012

Das himmlische Kind

Wisst Ihr, was für meine Buchs-Stecklinge noch schlimmer als Sonne ist?

Sonne UND Wind. Selbst in diesen Tagen, in denen es hier nur etwa 24 Grad warm wird, trocknet der Wind, der Wind, das himmlische Kind alles aus. Für mich ist es eher ein Höllensturm, denn ziemlich viele von den mühsam gepflanzten Stecklingen haben es deshalb wahrscheinlich nicht geschafft.

Schnüff.

5. August 2012

Grüne Hölle

Sie wuchert. Uns. Zu.

Die Kapuzinerkresse wächst derzeit nicht nur über das gesamte Kräuterbeet, sondern kriecht wahrscheinlich bald über den gesamten Garten bis in unser Haus. Und nachts kraulen wir - der Gatte und ich - uns dann nicht gegenseitig am Hals, sondern die Kapuze (wie ich sie heimlich nenne) vergreift sich an diesen Körperteilen. Grusel!!!

Schaut selbst:

Kapuze ist jetzt so hoch wie ich, etwa 165 Zentimeter. Regelmäßig muss ich ins Beet, um mit ihr den Kampf aufzunehmen. Dann schnappe ich mir die wegkriechenden Kapuzenarme und versuche, sie an den kegelförmig zusammengebundenen Schilfgrasstäben zu fixieren. Es gelingt mal mehr, mal weniger. Nicht selten muss ich am nächsten Tag entdecken, dass sie wieder Land gewonnen hat.

Es gilt, der Kapuze sinnvoll den Garaus zu machen. In einem früheren Post hatte ich bereits das Rezept für Kapuzinerkresse-Butter aufgeschrieben. Bei Chefkoch.de findet Ihr noch eine Menge weiterer Rezepte mit dem grusligen Kraut.

"Grüne Hölle" ist übrigens der Titel eines französischen Films, in dem eine Pflanze das Leben einer Frau zer... Was krault mich da plötzlich am Haaaaaaaa

4. August 2012

Diskriminierung im Garten

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Stimmt nicht! Ich bekenne mich zur total fiesen und ungerechten Rosen-Diskriminierung. Das hat verschiedene Gründe:
1. Meine Lieblingsrose ist die einzige Rose in unserem Garten, deren Namen ich kenne. Und
2. sie ist die schöööönste Rose überhaupt von allen Rosen in unserem Garten. Und
3. sie duftet am besten von allen Rosen in unserem Garten.

We proudly present: Nostalgie.


Sieht sie nicht wunderschön aus?!

Gekauft haben wir sie vor zwei Jahren, sie wuchs also schon im "alten Garten", damals blühte sie jedoch nur zögerlich und hatte schon mal an Pilzkrankheiten zu knabbern. Im neuen Garten - nach dem schon mehrfach erwähnten Erdaustausch - hat sie einen zentralen Platz am Hauptweg bekommen, so dass jeder Gartenbesucher an ihr vorbei und sie bewundern muss. In diesem Jahr hat sie schon im Juni geblüht und nun hat sie vier (!) Knospen und Blüten.

Andere Rosen wachsen bei uns sogar in der letzten Reihe, sie halten aber alle tapfer durch. Zwei Stück stammen noch vom Vorbesitzer des Grundstücks, eine davon ist leider im letzten Winter erfroren und treibt jetzt unter der Veredlungsstelle aus. Sie blüht trotzdem fleißig, obwohl der Gatte ständig rummosert, dass es jetzt keine Edelrose mehr wäre. Ich diskriminiere folglich nicht als einizige im Fuchs'schen Garten.


Der Gatte ist ein Schnäppchenjäger, ein Spar-Fuchs. Deshalb hat er im letzten Jahr im Dezember (!!!) billige Rosen gekauft und eingepflanzt. Was soll ich sagen - es ist nur eine eingegangen. Hm. Der Garten ist nun also voller namenloser Rosen, die von mir/uns diskrimiert werden. Zum Beispiel finde ich die lachsroten Blüten von zwei Rosen so was von old fashioned. Deshalb gibt's von denen auch kein Foto. Aber wegschmeißen kann man die ja auch nicht einfach!

Zwischendrin mal eine Anonyme, die ganz hübsch aussieht:


Und guckt mal hier, die hat einen Fehler:


Den Fachbegriff für solche eine "Farbstörung" kenn ich leider nicht. Mir ist die Rose dadurch aber eigentlich ganz lieb, denn sie hat doch etwas Besonderes. Genau, wie die hier, die beim Auf- und Verblühen immer etwas anders aussieht:


Zum Abschluss noch eine schöne dunkelrote, ebenfalls ohne Namen:


Eine weiß blühende hat's wie die lachsroten nicht mit Foto in diesen Post geschafft. Die weiße hat immer braune Flecken, deren Ursache ich noch nicht finden konnte. Ansonsten ist sie nämlich eigentlich recht hübsch.

Im Blog Rosanas Rosengarten erfahrt Ihr viel Wissenswertes über Rosen, und Carolyn setzt in ihrem Blog die Königin der Blumen stets wunderbar in Szene. Viel Spaß beim Schauen.

26. Juli 2012

Nur die Harten kommen in den Garten

Erdaustausch für ganz Harte: 100 Tonnen haben mein Gatte und mein Onkel mit einem kleinen Bagger und einer Schippe aus dem Garten in Container geladen. 100 Tonnen hornalter Erde mit Bauschutt und Betonresten, Scherben und und und.


(Im Hintergrund seht Ihr die mittelalterliche Stadtmauer aus roten Ziegeln.)

Das war Anfang April in diesem Jahr, als die Sanierung unseres Hauses grad abgeschlossen war. Und bei uns ist es wie bei den meisten anderen, die ein Haus gebaut oder saniert haben: Die Hütte ist fertig, das Geld ist alle, was also mit dem Garten anstellen?
Die billige Variante, hier neue Erde einzubringen, war, ungesiebte Erde zu nehmen, das heißt mit Kieseln, an denen ich noch Jahre meine Freude haben werde.

(Der große Erdhaufen sieht hier gar nicht so groß aus. Danke an meinen Onkel Acki, der hier gezaubert hat. Vor dem Haus steht unser geliebter Süßkirschbaum, der uns stets früh im Jahr leckeres Obst schenkt.)

Der Gartenplan stand zu dem Zeitpunkt bereits, aber dazu gibt es in den nächsten Tagen einen Extrapost. Eines lernt man ganz schnell, wenn man einen Garten schaffen oder umgestalten möchte: Man braucht Kraft, Durchhaltevermögen und ein Ziel. Sonst wird's nüscht. 


(Unser Tibetterrier Chamandi im Bagger. Sie ist immer mittendrin, um zu helfen.)
:-)

18. Juli 2012

Es ist ein Dschungel da draußen

Neulich im Garten: Im Rasen hüft und kriecht es. Eine Handvoll winziger Unken, Frösche oder Erdkröten - wer weiß es? - läuft, springt und klettert durch das Gras.
Der Gatte konnte eines der etwa zwei Zentimeter großen Tierchen Aug in Aug auf ein digitales Foto bannen:
Guckt mal, da isser. Der Gatte hat ihn Klaus getauft. Wo Klaus und seine Kumpels hinwollten, hat sich uns nicht erschlossen. Scheinbar ziellos durchquerten sie den Rasen hin und her, ohne irgendwo ankommen zu wollen.

"Es ist ein Dschungel da draußen" mögen sie sich gedacht haben. Das Zitat stammt übrigens vom hörenswerten Podcast der Guerrilla Marketing Group aus Berlin.

Ich bin froh über jedes Tier, denn irgendwie scheinen wir ja dann mit dem Fuchs'schen Garten etwas richtig zu machen, wenn sich die Kleinen hier wohlfühlen.

16. Juli 2012

Der Pups der Weisheit

"Studentenfurz" oder "Studentenblume" wird sie genannt, die Tagetes. Den deftigen Beinamen hat die Pflanze erhalten, weil die Blätter der Urform stark und nicht gerade angenehm duften. So sehen übrigens die Blüten der aus Mexiko stammenden, hoch wachsenden Urform/Wildform aus:
Die Samen dafür haben wir 2010 entweder von der LaGa Aschersleben oder aus dem Schlossgarten Mosigkau mitgebracht und erst in diesem Jahr ausgesät. Ich nahm eigentlich an, dass es sich bei den Streiflingen um eine moderne Züchtung handeln würde, denn früher kannte ich nur die gefüllten Tagetes:
Die meisten Sorten wachsen heute recht niedrig und werden nur etwa 30 cm hoch. Die Urform wächst bei uns im Garten schon bis auf 50 cm. Es gibt wohl auch Sorten, die bis zwei Meter hoch werden - man könnte aus denen sogar eine Hecke pflanzen und den Nachbarn bestinkern!

Den lateinischen Namen hat die Pflanze vom etruskischen Halbgott Tages, dem Gott der Weisheit, der einer Ackerfurche entstieg. Die recht anspruchslose Pflanze würde wohl auch in jeder Ackerfurche wachsen. In unserem Garten kommt sie mit Sonnen- und Schattenplätzen gut zurecht, freut sich über das Gießwasser, lebt aber auch ohne. Nur Staunässe mag sie nicht - aber welche Pflanze mag das schon?!
Kennengelernt habe ich die Studentenblumen auf der "Gabel" (ein kleines Stückchen Land) von Opa Z., wo sie als kleine Hecke wuchs. Eine besondere Vorliebe habe ich für diese Blumen nie entwickelt - ihre Blüten- und Blätterformen fand ich nie sonderlich ansprechend. Dass die Blume auch "türkische Nelke" genannt wird und ich früher ja auch meine Nelkenabneigung pflegte, passt dann irgendwie auch zusammen.

Mein Gatte, der manchmal auch pragmatisch ist, meinte jedoch, dass die Pflanze leicht selbst zu ziehen sei und in recht kurzer Zeit den Garten füllt und ziert (und mit dem strengen Geruch auch viele Schädlinge vertreibt!). Womit der gute Mann nicht unrecht hat. Also folgte ich ihm, säte Samen. Und ließ mich ob des Ergebnisses überraschen. Denn natürlich hatte ich auf meinen 2010er Samen-Sammel-Touren keine Fotos der Blüten gemacht und wusste deshalb ü-ber-haupt nicht, was da rauskommen würde. Diese blühenden Überraschungen sind richtig schön!

Der NABU beschreibt gut, wie man die Tagetes vermehrt:
Vermehrung mit selbstgewonnenem Saatgut
 Wer Studentenblumen selbst vermehren möchten, kann einfach im Herbst die reifen Samen ernten. Zu beachten ist, dass die stabförmigen Samen in absolut trockenem Zustand geerntet und dann frostfrei aufbewahrt werden müssen. Die Aussaat erfolgt ab Januar im Treibhaus oder im Freiland Ende April, besser noch erst nach den Eisheiligen Mitte Mai; die Keimtemperatur liegt bei 15 bis 18 Grad Celsius. Tagetes mögen es in der Regel sonnig, vertragen aber auch Halbschatten. Die Blütezeit reicht je nach Sorte von Mai bis in den Oktober hinein. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, denn das fördert die Nachblüte.
Forscher haben übrigens in jüngerer Zeit nachgewiesen, dass die Tagetes gegen eine bestimmte Augenkrankheit hilft. Also ist sie auch eine Heilpflanze...

14. Juli 2012

Drei, zwei, eins - Deins!

Dieser Post ist ein Geschenk. An Euch alle und an Arthurs Tochter ganz besonders. Es feiert nämlich nicht nur ihr cooler Blog http://arthurstochterkocht.blogspot.de/ Geburtstag, sondern auch sie selbst, und dann haben sie und ihr Gatte auch noch dritten Hochzeitstag!

Das sind ja drei Dinge auf einmal? Jaaaa! Und deshalb gibt's virtuelle Geschenke. Von mir nur ein kleines Rezept, aber hoffentlich freut sie sich trotzdem:

Zitronenmelisse wächst in wirklich jedem Garten, meist mehr, als man davon haben möchte. Dabei ist sie für allerlei Gerichte gut zu gebrauchen. Im Sommer mache ich gern damit Zitronenmelisse-Pesto.

Dazu nimmst Du eine gute Handvoll von gewaschenen Melisseblättern und gibst sie mit Öl (kann Oliven- oder Rapsöl sein), gerösteten Pinien- oder Sonnenblumenkernen und einer halben Knoblauchzehe sowie Meersalz in einen Küchenzerkleinerer. Du kannst auch den Pürierstab nehmen. Wenn alles gut kleingehäckselt ist, gibst Du noch etwas frisch gemahlenen (logisch) Pfeffer hinzu und schmeckst mit frischem Zitronensaft ab. Gerne kannst Du auch etwas Zitronenabrieb zugeben. Und nun fehlt noch der Käse. Es sollte ein Hartkäse sein, der nicht zu kräftig schmeckt. Heute hatte ich schon mal den spanischen S'arangi erwähnt, der wäre ganz gut geeignet. Er wird fein gerieben und zu den anderen Zutaten gegeben. Umrühren und schon ist das Pesto fertig. Es passt hervorragend zu geröstetem Schwarzbrot und gegrilltem Fisch.

Entschuldigt, dass ich keine genauen Mengenangaben machen kann. Ich bereite das Pesto immer aus dem Handgelenk zu. Ihr merkt schon, wenn noch etwas fehlt.

Und über die Zitronenmelisse als Heilkraut erfahrt Ihr viel Wissenswertes hier.

Spaghetti, die heilen

Das schnellste Essen der Welt ist Pasta mit Salbei-Butter. Schon Alfred der Große (nämlich Biolek), der Vater aller Kochsendungen (und das als Nicht-Gelernter), hatte dieses Gericht stets kräftig beworben. Der Ruf von Salbei als Hustenmedizin und der schreckliche Geschmack mancher Hustenbonbons haben mich viele Jahre davon abgehalten, es mal auszuprobieren.

Irgendwann war der Hunger mal wieder groß, Zeit und die Verfügbarkeit von im Haus befindlichen Zutaten knapp, und ich machte mich einfach ans Werk. Ließ Butter mit einem Klecks Rapsöl in der Pfanne zerlaufen und gab eine Handvoll saubere Salbeiblätter hinein. Als diese ihre Farbe veränderten, gab ich die gekochten Spaghetti sowie gemahlenen Pfeffer hinein. Hab das einfach geschwenkt und fertig war das Essen. Und es war lecker! Inzwischen werfe ich am Anfang noch zwei Knobi-Zehen in die Pfanne (nicht zerdrücken!), gebe mit der Pasta zwei, drei Löffel des Kochwassers in die Pfanne und auch eine gute Handvoll geriebenen Hartkäse. Je nach Geschmack kann das ein Gruyere sein oder ein Parmesan. Gestern habe ich einen Käse aus Menorca, S'arangi, gewählt. Sehr lecker.



Salbei, lat. Salvia officinalis, ist ein wirkliches Heilkraut. Auf der lesenswerten Website heilkraeuter.de steht ausführlich beschrieben, wofür und wogegen man ihn anwenden kann. Unsere Freundin Kerstin Doelle, eine Opernsängerin, schwört auf das Trinken von Salbeitee, um die Stimme geschmeidig zu halten.


Den Salbei oben hat uns Opa Z. geschenkt. Er (der Salbei, nicht der Opa) hat in diesem Jahr wieder geblüht (siehe unten). Blühende Kräuter soll man ja eigentlich nicht mehr verwenden, denn ihnen fehlt die Kraft, die die Pflanze fast gänzlich in die Blüten steckt. Die Blätter an den blühenden Zweigen sehen dann auch kleiner und fleckig aus - im Gegensatz zu denen ohne die schönen violetten Blüten.



Und das ist ein Supermarkt-Salbei, den ich im frühen Frühjahr für das Fensterbrett gekauft und dann in den Garten gepflanzt habe. Er hat sich nach einiger Zeit des Mickerns gut gemacht, nur geblüht hat er noch nicht. Die Blätter sind etwas heller als die vom Opa-Z.-Salbei.



Und Shakespeare dichtete für sein Wintermärchen:
Lavendel, Minze, Salbei, Majoran,
die Ringelblum', die mit der Sonn' entschläft
und weinend mit ihr aufsteht: Das sind Blumen
aus Sommers Mitte, die man geben muß
den Männern mittlern Alters.