16. Februar 2014

Februapril

Bei sonnigen 10 Grad Celsius habe ich heute Frühjahrsblüher gepflanzt und die letzten Stauden zurückgeschnitten, Wäsche aufgehängt und mit dem Hund herumgetollt.

Bei bedecktem Himmel dann noch schnell ein paar Fotos gemacht:

Die Primel in der Schale stammt noch aus dem letzten Jahr und hat uns mit ihren Blüten während des Januars erfreut. Nun hängen die Blätter.
Gestern mussten die blauen Hornveilchen den Gartenmarkt verlassen und in den Fuchs'schen Garten umziehen :-)

Diese Primelfarben sind doch herrlich, oder? 

 Zu den Schneeglöckchen gesellen sich also schon die Tulpen.
Hoffentlich schneit es nicht nochmal wie vor einem Jahr.

Plötzlich fing es dann vorhin an zu hageln und dann gab es einen regelrechten Platzregen, so dass gleich wieder die Pfützen standen. 
Das ist ja wie im April!

Auf dem Weg steht der kranke Buchs. Ihn hat nicht der Zünsler besiegt, sondern wahrscheinlich ein Pilz. An seiner Stelle wächst nun ein "Eonymus japonicus 'Microphyllus Aureovariegatus'", also ein Japanischer Spindelstrauch (2. von links).
Die Gestelle aus den Latten sollten eigentlich verhindern, dass Hund Chamandi die Buchsstecklinge zertritt. Doch das Tier ist gänzlich unbeeindruckt und gleitet wie eine Limbotänzerin unter den Hölzern durch. Dafür stolpert mindestens einmal monatlich garantiert irgendein Mensch über die Teile. Sie müssen also weg.
Auch noch ein Projekt für 2014.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag!
Eure Füchsin

13. Februar 2014

Run, Rose, run!

Früher sagte man zu einem Erfolgsprodukt "Das ist ein Renner!"

Unser Renner, ja so vereinnahmend bin ich mal, ist die Rose "Herzogin Christiana". Eine Neuzüchtung aus der Parfuma-Serie von Kordes, über deren Taufe in meiner Heimatstadt ich im vergangenen Jahr hier gebloggt habe.



Die Lokalredakteurin hat nun recherchiert und herausgefunden, dass seit August letzten Jahres 10.000 Stück der "Herzogin Christiana" verkauft wurden. 10.000 Stück! Ist das nicht ein Wahnsinn? Na klar, die Rose ist suuuuuperschön, ihr Duft betörend und ihre Gesundheit überzeugt jeden Gärtner. Aber 10.000 Stück - damit habe ich nicht gerechnet. Das hat mich sozusagen regelrecht geflasht.

Weniger erfreulich ist dagegen, dass sich vor Ort tatsächlich kein Händler findet, der die Rose verkauft. Also blühen in meiner Heimatstadt erst einmal nur die 40 Rosen im Rosengarten und vielleicht noch ein paar in Privatgärten, von denen ich allerdings nichts weiß. Der Bürger meiner Heimatstadt muss demnach weit fahren, um für seinen Garten eine "Herzogin Christiana" zu erwerben oder er muss online bestellen. Seltsam, oder?

Mal sehen, wie es sich entwickelt mit der Christiana. Hoffentlich findet sie ihren Weg noch in viele europäische Gärten.

Run, Rose, run!

7. Februar 2014

Winterliche Grüße

Endlich schauen die Schneeglöckchen richtig heraus. 
Aufgeblüht sind sie zwar noch nicht, aber es ist wie in jedem Jahr eine Freude, sie so zu sehen.
Ein paar Kirschkerne liegen auch noch herum :-)


Und hier guckt schon der Schnittlauch. 
Kräftig bohrt er sich durch den zufällig entstandenen Winterschutz aus Ahornnasen.
Daneben wächst natürlich... Unkraut.


Heute sind hier übrigens 13 Grad Celsius. Und das am 7. Februar.


3. Februar 2014

Huhuuuuuuuuu!

Ihiiiiist da jemaaaaaaaaaaaand??? Haaaaaaaaaaaaaaaaaalloooooooooooo!!!

Keine Kommentare, nix. Wofür schreib ich denn den Blog? Naja, auch für mich, schon klar.

Aber ab und zu 'ne Reaktion wäre schön.

2. Februar 2014

The Schreber Spirit

Letzten Montag in Dresden. Erstmals Besuch der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner e. V. Eine hübsche Villa mit hölzernem Wintergarten scheint nur passend als Sitz für den LSK. Räume gibt es allerdings begrenzt, ebenso Personal. Erwartet hatte ich das anders, schließlich klingt LANDESVERBAND nach 'ner Menge Angestellter in vielen teuer eingerichteten Büros.
Nur eine Handvoll sehr beschäftigt und engagiert wirkender Menschen aber wuselt durch den Flur, in dem eine Vitrine mit meisterlich gefertigten Modellen früher Gartenlauben bestückt ist. Heimelig wirken sie und schützenswert.

150 Jahre Schreberbewegung feiern die Kleingärtner in diesem Jahr. 2014 mag das für manche seltsam und altmodisch klingen: Kleingärtner, Schrebergarten, Laubenpieper. Und doch erfahren die kleinen Parzellen mancherorts großen Zuspruch. In den westdeutschen Großstädten etwa gibt es lange Wartelisten, auf denen der Gärtnerwillige gut und gerne ein paar Jahre auf sein kleines Stückchen Grün lauert. Im Osten kennen wir es dagegen anders, denn der Wegzug von 1,1 Millionen Menschen nach der Wende warf für viele Kleingartenanlagen ein vorher nicht gekanntes Problem auf, den Leerstand. Gar bedrohlich ist es für einige Vereine geworden. andere haben es mittlerweile ganz gut im Griff.
Lösungsansätze für das Leerstandsproblem gibt es, wie ich finde, noch zu wenige. Senioren- und barrierefreie Gärten entstehen, leere Gärten werden pachtfrei gestellt, leere Gärten werden durch andere Pächter mit gepflegt, Öffentlichkeitsarbeit wird verstärkt etc.

In Mecklenburg-Vorpommern sind Seniorengärten seit dem 11. März 2013 von der Drittelteilung befreit und damit von dem Zwang, mindestens ein Drittel der Gartenfläche für den Anbau und jeweils maximal ein Drittel für bauliche Anlagen (Laube, aber auch Gewächshäuser, Wege, Zäune!) und für Zierpflanzen zu nutzen. Der mir mittlerweile sehr gut bekannte Vereinsvorsitzende einer Anlage meiner Heimatstadt war für die Idee eines Seniorengartens sehr schnell zu begeistern. Gleichwohl er für seine Anlage keinen Leerstand zu verzeichnen hat, sieht er einen solchen Garten als sinnvolle Einrichtung. "Wenn meine Mitglieder aus Altersgründen irgendwann den Garten nicht mehr halten können, müssen sie dann trotzdem nicht auf frische Luft verzichten und machen eben einfach das, wozu sie noch in der Lage sind." Noch in diesem Jahr, das für ihn wegen der spannenden Nachnominierung für den Bundeswettbewerb "Gärten in der Stadt" sowieso schon sehr aufregend ist, möchte er einen Garten extra freilenken, der zukünftig durch drei bis fünf Senioren und Seniorinnen bewirtschaftet werden kann.

Denken wir an die ersten Schreberplätze zurück, von Ernst Innozenz Hauschilds errichtete Freiflächen, auf denen Kinder turnen und spielen sollten, so stellen wir eine Art positive Umkehr der vor 150 Jahren begonnenen Entwicklung fest. Von der strengen Erziehung der Jüngsten ist man (zum Glück) abgekommen; heute finden die Menschen im Kleingarten ihr Fleckchen zur Erholung und Anbauflächen für die Selbstversorgung. Mal sehen, wohin es in den nächsten Jahren geht und welches Bundesland als nächstes die Drittelteilung für Seniorengärten aufhebt.

Schönen Sonntag noch,
Eure Füchsin!

PS: "Gut Wehr!" wünscht man Feuerwehrleuten, "Toi, toi, toi!" den Schauspielern, aber was denn um alles in der Welt den Schrebergärtnern???