30. Januar 2015

Nicht aufgeräumt

Im Garten ist nicht aufgeräumt. Weil ich es nicht getan habe, der Gatte schon gar nicht und der Hund - nun ja, der kann es nicht.

Wie aufgeräumt muss ein Garten im Winter sein? Der eine liest jedes vertrocknete Blatt ab, um nachher das Vlies zum Abdecken zu kaufen. Die andere schneidet Stauden bis auf den Grund und findet's dann "so schön ordentlich".

Und ich? Im letzten Winter habe ich schon angefangen, einige Stauden stehen zu lassen und diesmal bin ich noch viel weniger mit der Schere unterwegs gewesen. Und so steht der hohe Sonnenhut braun umher, der Frauenmantel liegt flach und grau-bräunlich auf der Erde herum, das Chinaschilf aber wiegt sich grazil im Wind.

Er hat seinen Charme, der unaufgeräumte Garten im Winter, aber man/frau muss sich auch trauen, den Blicken unter den gehobenen Augenbrauen zu begegnen, die zu sagen scheinen "Keine Zeit oder keine Harke gehabt, um hier Ordnung zu machen?"

Doch die trockenen Blätter bieten einen wichtigen Schutz, vergleichbar mit einer Daunenjacke für uns Menschen. Insofern halte ich die Blicke aus und freue mich auf das Frühjahr, wenn ich tatsächlich aufräumen kann.



Was hier zwischen den gelben Irissen wächst?
Könnten Krokusse sein.
Man glaubt ja wirklich immer, sich die Standorte und Sorten der im Herbst gesteckten Blumenzwiebeln zu merken.
Nein, Ihr müsst es wirklich penibel dokumentieren, denn Ihr vergesst es garantiert!

Auch hier - nicht aufgeräumt.
Der Primel ists egal, sie fängt schon mal an zu wachsen.

Von links grüßt der Frauenmantel, rechts die Erdbeere.
Der Thymian im Kräuterpfad macht nicht den besten Eindruck.
Und warum wachsen die Tulpen so nah beieinander,
ich hätte schwören können, sie weiter auseinander gesteckt zu haben.

Abschließend wieder der Blick auf die Kiepenkerl-Versuchsanstalt.
Bei den Temperaturen überlegen sich die Kleinen zweimal,
ob sie sich weiter raustrauen.

11. Januar 2015

Schaugarten am Tiefwarensee

Eine ganz wundervolle Kombination von Schaugarten, Gärtnerei, Hotel, Café findet Ihr am Tiefwarensee in Waren an der Müritz.

In der Gärtnerei des Lebenshilfswerks Waren arbeiten u. a. Menschen mit Behinderung, auch das Hotel und das Café werden vom Lebenshilfswerk betrieben.

Ganze 16.000 qm Garten erwarten Euch dort, aufgeteilt in verschiedene Gartenräume, wunderschön am See gelegen.

Gekonnt spielt der Garten mit der Silhouette der am Ufer gegenüber gelegenen Altstadt. Es bestimmt diese der prägnante Turm der St. Marien-Kirche.


Auf dem Gelände stehen zwei Villen. Die näher am See gelegene bildet eine der Grenzen des formal angelegten Gartenteils, der als vierteiliges Parterre mit einem zentralen Brunnen ausgebildet ist. Moderne Skulpturen ergänzen das grüne Ensemble und in den Sommermonaten bereichern es zahlreiche mediterrane Kübelpflanzen. Rechts erkennt Ihr die Schaugewächshäuser.



Eine ganz wunderbare Idee ist dieser Zen-Garten, der an das 20-jährige Partnerschaftsjubiläum von Waren und der japanischen Stadt Rokkashomura erinnert.



Auch in den Schaugewächshäusern gibt es Allerhand zu entdecken. Der Besuch lohnt sich!




Besonders in Erinnerung ist mir geblieben, dass ein Warener Ehepaar für die Anlage des Gartens  einen fünfstelligen Betrag gespendet hatte, nach meiner Erinnerung waren es 30.000 Euro. Wahnsinn, oder?

Adresse: Lebenshilfswerk Waren gGmbH, Gärtnerei am Tiefwarensee, Wossidlostraße 7a, 17192 Waren (Müritz). Tel.: 03991 125641.
Eintritt: 3 Euro (Oktober 2014)
Wegen der Öffnungszeiten fragt Ihr am besten vorher per E-Mail an, walossek@lebenshilfswerk-waren.de. Eigentlich ist der Garten wohl tagsüber so ziemlich immer zugänglich, aber eh man umsonst hinfährt...


10. Januar 2015

Auftakt

14 Grad Celsius zeigt das Thermometer, die Vögel zwitschern, ab und an zeigt sich der blaue Himmel.

Bestes Wetter, um die ersten Spitzen der Frühlingsboten zu fotografieren.

Im Kübel mit den Zwiebeln der Nebelung GmbH sind die Muscari Blue schon recht weit draußen, auch die Hyazinthe schaut schon heraus (auf "1 Uhr").



So sah es im Oktober beim Pflanzen aus, ausführlich beschrieben im Post "Überraschungszwiebeln".



Im anderen Kübel ist es noch recht ruhig, nur hier und da guckt eine grüne Spitze.


Drin versteckt sich das:


Eine der Hortensien schiebt schon neue Blätter nach.


Und die Christose, die wahrscheinlich eher eine Lenzrose ist, lässt Knospen erkennen.


Zwischen den Irissen beginnt es ebenfalls zu grünen.


Und das ist in der Erde:


Entlang meines Duftkräuterpfades, der derzeit kaum erkennbar ist, hatte ich im Oktober schon diverse Blumenzwiebeln gesteckt, die ich mit meiner lieben Nachbarin Jana bei einem örtlichen Discounter gefunden habe. Danke Jana, für die gründliche Recherche und die vielen Hinweise zu diesen Tulpen.
Die Idee war, entlang des Pfades, einen Farbverlauf der Blüten zu erreichen. Hoffentlich blaieben die Tulpen vom Frost verschont und hoffentlich tritt der gewünschte Effekt ein.