Wie aufgeräumt muss ein Garten im Winter sein? Der eine liest jedes vertrocknete Blatt ab, um nachher das Vlies zum Abdecken zu kaufen. Die andere schneidet Stauden bis auf den Grund und findet's dann "so schön ordentlich".
Und ich? Im letzten Winter habe ich schon angefangen, einige Stauden stehen zu lassen und diesmal bin ich noch viel weniger mit der Schere unterwegs gewesen. Und so steht der hohe Sonnenhut braun umher, der Frauenmantel liegt flach und grau-bräunlich auf der Erde herum, das Chinaschilf aber wiegt sich grazil im Wind.
Er hat seinen Charme, der unaufgeräumte Garten im Winter, aber man/frau muss sich auch trauen, den Blicken unter den gehobenen Augenbrauen zu begegnen, die zu sagen scheinen "Keine Zeit oder keine Harke gehabt, um hier Ordnung zu machen?"
Doch die trockenen Blätter bieten einen wichtigen Schutz, vergleichbar mit einer Daunenjacke für uns Menschen. Insofern halte ich die Blicke aus und freue mich auf das Frühjahr, wenn ich tatsächlich aufräumen kann.
Was hier zwischen den gelben Irissen wächst?
Könnten Krokusse sein.
Man glaubt ja wirklich immer, sich die Standorte und Sorten der im Herbst gesteckten Blumenzwiebeln zu merken.
Nein, Ihr müsst es wirklich penibel dokumentieren, denn Ihr vergesst es garantiert!
Auch hier - nicht aufgeräumt.
Der Primel ists egal, sie fängt schon mal an zu wachsen.
Von links grüßt der Frauenmantel, rechts die Erdbeere.
Der Thymian im Kräuterpfad macht nicht den besten Eindruck.
Und warum wachsen die Tulpen so nah beieinander,
ich hätte schwören können, sie weiter auseinander gesteckt zu haben.
Abschließend wieder der Blick auf die Kiepenkerl-Versuchsanstalt.
Bei den Temperaturen überlegen sich die Kleinen zweimal,
ob sie sich weiter raustrauen.