31. August 2012

Grüne Hölle II


Was aussieht wie falscher Wein, ist das Kraut der UNSTERBLICHKEIT, Jiaogulan. Ein wucherndes, gleichzeitig aber sehr dekoratives Heilkraut aus China. Es gibt genug Internetseiten, auf denen man sich über die Pflanze und ihre Wirkungen informieren kann, z. B. bei Zauber-Kraut.

Für Gartenanfänger ist es aufgrund seiner einfachen Pflege sehr gut geeignet. Wir haben es seit einigen Jahren im Topf, wo es ausgezeichnet wächst. Im Boden breitet es sich halt sehr schnell aus, so ein bisschen wie in der grünen Hölle.


Aus den frischen Blättern kann man einen heilsamen Tee aufbrühen, der gut gegen schlechte Laune helfen soll. Im Herbst vergilben die Blätter dann und man kann furchtlos alles herunterschneiden. Die Pflanze treibt dann im darauffolgenden Jahr wieder aus.

Schönes Wochenende!

30. August 2012

Zitronig zum Glück

Könnt Ihr Euch noch an den Post Drei, zwei, eins - Deins! erinnern? Das war im Juli, als ich mich gerade erst in dieses Blog-Abenteuer gestürzt hatte. Die berühmte Arthurs Tochter hatte da gerade ein Gewinnspiel initiiert, bei dem man sich allerlei Dinge rund um die Zahl DREI ausdenken konnte. Zu gewinnen gab es nur tolle Dinge.

Heute war dann die Verlosung, zumindest wurde sie heute online gestellt: http://arthurstochterkocht.blogspot.de/2012/08/die-groe-verlosung-zum-dreier-geburtstag.html Bei Minute 7:15 Uhr fängt mein großes Gewinner-Glück an. Ich habe doch tatsächlich mit meinem Zitronenmelisse(wächst immer)-Pesto-Rezept einen KitchenAid-Blender gewonnen! Ist ein Mixer. Wusste ich auch nicht. Mit diesem kann ich in unserer Küche nun Zitronenmelisse-Pesto machen, Zucchini-Suppe und Gazpacho mixen und, und, und.

Bei Arthurs Tochter möchte ich mich ganz herzlich für diese witzige Gewinnspiel-Idee und natürlich den Gewinn bedanken.

Bis zum nächsten Mal.

27. August 2012

BilderBuchBöse

Was schenkt man einer Bilderbuchfamilie zum Einzug ins neue Haus, das in Rekordzeit renoviert wurde?

Natürlich ein Buch, entweder übers Einrichten oder übers Gärtnern. Wir sind ja höflich. Also - aufgemacht zum örtlichen (und einzigen) Buchhändler. Der überrascht und überzeugt mit einer großen Auswahl vor allem an Gartenbüchern. Geschätzte 250 Titel hat er auf Lager und das Spektrum reicht von der Gartenplanung über den Anbau von Bio-Gemüse bis zu Heilkräutern.

Nun ja, irgendwie schick schön sollte das Buch schon aussehen, passend zum vornehm-distinguierten, rosa-gedämpften Bilderbuchhaushalt. Die Titel des XYZ-Verlags (ich will hier keinen öffentlich dissen, denn die haben's doch alle schwer) fallen durch's Raster - altbackene Fotos, unmodernes Layout. Ein Buch eines anderen Verlags, das all das Gewünschte hat, zudem noch saudick ist, kostet nur 14,95 Euro. Ein Preis, bei dem ich stutzig werde und Böses ahne. Richtig, printed in China.
DanKe für's Gespräch! Ihr spinnt ja wohl?!
Nach einer Weile taucht der Gatte mit dem Hund aus einem Seitengang des Ladens auf. "Ich dachte, du guckst mal mit?" sage ich, hilflos vor der grünen 250-Buchrücken-Wand stehend. Gemeinsam finden wir dann:

Ein ansprechendes Buch, das sich irgendwie besonders anfühlt und mit einer ordentlichen Typografie überzeugt. Etwas, das für mich immer ganz wichtig ist. Drinnen sind nicht viele Fotos, sondern wenige, stilvolle Illustrationen, das Augenmerk liegt hier auf den schriftlichen Informationen.
Zu Hause überfliege ich das Buch nur schnell, damit es nicht so "gelesen" aussieht, wenn wir es an die Bilderbuchfamilie verschenken. Aha, Rosen bekommen weniger Krankheiten, wenn sie im Staudenbeet neben anderen Pflanzen stehen. Hm - bei uns stehen sie neben Paprika, neben Lavendel, neben Nelken, neben Unbekannt, neben Erdbeeren. Und sie sind nicht krank!!! Freude!
Ein paar gute Tipps zum Buchsbaumschnitt lassen mich schließlich völlig die Befürchtung vergessen, dass das Buch eine Mogelpackung ist und nur hübsch aussieht. Am Samstag wird das Teil also noch hübsch mit Lampenputzergras verpackt und mit gutem Gewissen an die Rosafarbenen verschenkt.


18. August 2012

Rosen für Eva

Most wanted: Kleine Deko für kleinen Tisch.

Gestern abend hatten wir Besuch von unserer Freundin Eva, der ich mit einer kleinen Tischdeko eine besondere Freude und Lust auf's Gärtnern machen wollte. Eva wird ab nächster Woche nämlich auch einen großen Garten besitzen.


In ein etwa zehn Zentimeter hohes Kristallgefäß habe ich etwas Grün von der Akelei gestellt und in die Zwischenräume der Stiele ein paar kurz geschnittene Rosenblüten gesteckt. Für unseren kleinen Gartentisch war das grad groß genug.

Der Gatte hat das "Gesteck" heute gleich nochmal im Wohnzimmer in Szene gesetzt:


Sogar die lachsroten Rosen, die es in den Post Diskriminierung im Garten nicht geschafft haben, sind im Blog nun also fotografisch verewigt.






Schönes Wochenende!

17. August 2012

Heckenheirat

Ich muss irre sein!

Letzte Woche einen WDR- Bericht über Kristin Lammerting und ihren 9000-qm-Garten gesehen. Den Entschluss gefasst, einen Knotengarten anzulegen. Buch bestellt und gelesen (absolut empfehlenswert!!!). Verzweifelt, weil in diesem Jahr der Knoten nicht realisierbar ist.

Ich habe wirklich eine Meise! Als absolutes Garten-Greenhorn ausgerechnet das so ziemlich Komplizierteste, was es gibt, haben zu wollen!

Diese verschlungenen Formen, das Über- und Untereinander, die sich zu einem geordneten Ganzen schlingende Unordnung, die Symbolik - ach, diese grünen Knoten sind einfach ein Traum.

To tie the knot - den Knoten festziehen - ist in Großbritannien eine Metapher für das Heiraten. Man verheiratet als Knotengärtner also die Hecken. Und die müssen nicht nur grün (Buchs), sondern können übrigens auch gelb und rot (Berberitze) sein.

Wenn ich mit der Heckenheirat loslege, berichte ich hier...

11. August 2012

Ahnungslose, die

Ahnungslose, die. Auch: die Unwissende, die Ungebildete. Plural gibt es nicht, nur eine Personenzuordnung: Frau Fuchs. (Eintrag aus dem Kunksmuhmschen Wörterbuch.)

Es war einmal eine Frau. Die kam durch hier nicht zu nennende Umstände zu einem Haus und einem Grundstück, auf dem nicht nur zwei Altstadt-Reihenhäuser stehen, sondern auch ne Menge an Nebengebäuden. Zwischen diesen Gebäuden, die sich nahezu allesamt in einem recht kläglich Zustand befanden (und befinden), lag etwas, das die Bezeichnung Garten eigentlich nicht verdient hat:


Es gab eigentlich nur etwas Rasen, ein paar lieblos hingepflanzte Stauden, etliche hohe Nadelgehölze und einen Süßkirschbaum auf der ehemaligen Grundstücksgrenze, der von den Vorbsesitzern gnadenlos oben abgesäbelt worden war.

Die Frau bin ich und mein Gatte schritt im Frühjahr 2009 zur Tat: Er ließ eines Tages heimlich die Nadelbäume absägen. Als ich das bei meiner Heimkehr bemerkte, war ich ob des vermeintlichen Baumfrevels entsetzt, aber recht schnell war mir klar, dass es nun endlich Licht im "Garten" gab. Die Wurzeln der Bäume blieben uns allerdings bis zur Erdaustauschaktion im Frühjahr 2012 erhalten.

Im Winter 2010/11 forderte der Gatte mich nachdrücklich auf, endlich einen Gartenplan anzufertigen, denn schließlich zeichne sich die Sanierung des Hauses ab, nach der wiederum der Garten "fällig" wäre. Insgeheim verzweifelte ich. Ein Gartenplan? Pflanzen? Wege? Was? Wie? Warum???? Ich hatte einfach null Ahnung von der Materie und fasste einen simplen Plan.

Die (für mich) logische Konsequenz aus meiner Begeisterung für das 17. und 18. Jahrhundert, aus meiner jahrenlangen Arbeit in einem Barockschloss mit nettem Gärtlein und aus Besuchen in Pillnitz, Oranienbaum etc. war dann, meinen eigenen kleinen Barockgarten zu planen. Es macht natürlich vollkommen Sinn, sich als völlig Ahnungslose gleich ein solches Projekt ans Bein zu binden.
Haha.

Hier seht Ihr mal den ersten Plan:






Kaputt lachen könnte ich mich heute - ein Buchsparterre mit Ornamenten und einem "F" wollte ich anlegen! Und der Gatte wünschte sich eine Grotte und für den eventuellen Nachwuchs eine Ritterburg  (Ich würde an dem Punkt mal unterstellen, dass der Nachwuchs männlich werden soll).

Wegekreuz und Buchseinfassungen haben wir tatsächlich umgesetzt, zumindest damit angefangen. Im April war ja der Erdaustausch und so sah es Mitte Juni (noch ohne Buchs) aus:


Im hinteren linken Quartier ist das Kräuterbeet angelegt, das muss es unbedingt geben, denn Kräuter verwende ich täglich. Im hinteren rechten Quartier wachsen Iris, Taglilien, irgendein Schilfgras als Sichtschutz und ab und an Rauke, Radieschen, Portulak, Salat sowie derzeit Tomaten und Paprika.

Das vordere rechte Quartier wird von unserem herrlichen Kirschbaum bestimmt. Den lieben wir heiß und innig, weil er Schatten und leckerste Kirschen spendet.

Das vordere linke Quartier ist völlig symmetrisch angelegt und entsprechend dem Anspruch des Barockgartens sollte es schön bunt sein, daher wächst bei uns vieles durcheinander, z. B. Salbei neben Rosen, Paprika neben Lavendel etc. Der Gatte meinte lakonisch zu mir "Probiere es einfach aus..."
Und so sah es Anfang August aus:


Ich hoffe, man kann etwas erkennen, zumindest vielleicht, dass alles noch etwas zusammen gewachsen ist. Der Brunnen, der für den Kreuzungspunkt der Wege gelant war, steht noch nicht und auch die Wege sind noch nicht befestigt, aber man braucht ja Ziele, oder?!

Inzwischen bin ich soweit weiterzuplanen, was allerdings bedeutet, dass es einen Garten wie in diesem Jahr nicht wieder geben wird. Die Grundanlage bleibt, doch es muss sich etwas ändern...

Sagte die Ahnungslose.



8. August 2012

Das himmlische Kind

Wisst Ihr, was für meine Buchs-Stecklinge noch schlimmer als Sonne ist?

Sonne UND Wind. Selbst in diesen Tagen, in denen es hier nur etwa 24 Grad warm wird, trocknet der Wind, der Wind, das himmlische Kind alles aus. Für mich ist es eher ein Höllensturm, denn ziemlich viele von den mühsam gepflanzten Stecklingen haben es deshalb wahrscheinlich nicht geschafft.

Schnüff.

5. August 2012

Grüne Hölle

Sie wuchert. Uns. Zu.

Die Kapuzinerkresse wächst derzeit nicht nur über das gesamte Kräuterbeet, sondern kriecht wahrscheinlich bald über den gesamten Garten bis in unser Haus. Und nachts kraulen wir - der Gatte und ich - uns dann nicht gegenseitig am Hals, sondern die Kapuze (wie ich sie heimlich nenne) vergreift sich an diesen Körperteilen. Grusel!!!

Schaut selbst:

Kapuze ist jetzt so hoch wie ich, etwa 165 Zentimeter. Regelmäßig muss ich ins Beet, um mit ihr den Kampf aufzunehmen. Dann schnappe ich mir die wegkriechenden Kapuzenarme und versuche, sie an den kegelförmig zusammengebundenen Schilfgrasstäben zu fixieren. Es gelingt mal mehr, mal weniger. Nicht selten muss ich am nächsten Tag entdecken, dass sie wieder Land gewonnen hat.

Es gilt, der Kapuze sinnvoll den Garaus zu machen. In einem früheren Post hatte ich bereits das Rezept für Kapuzinerkresse-Butter aufgeschrieben. Bei Chefkoch.de findet Ihr noch eine Menge weiterer Rezepte mit dem grusligen Kraut.

"Grüne Hölle" ist übrigens der Titel eines französischen Films, in dem eine Pflanze das Leben einer Frau zer... Was krault mich da plötzlich am Haaaaaaaa

4. August 2012

Diskriminierung im Garten

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Stimmt nicht! Ich bekenne mich zur total fiesen und ungerechten Rosen-Diskriminierung. Das hat verschiedene Gründe:
1. Meine Lieblingsrose ist die einzige Rose in unserem Garten, deren Namen ich kenne. Und
2. sie ist die schöööönste Rose überhaupt von allen Rosen in unserem Garten. Und
3. sie duftet am besten von allen Rosen in unserem Garten.

We proudly present: Nostalgie.


Sieht sie nicht wunderschön aus?!

Gekauft haben wir sie vor zwei Jahren, sie wuchs also schon im "alten Garten", damals blühte sie jedoch nur zögerlich und hatte schon mal an Pilzkrankheiten zu knabbern. Im neuen Garten - nach dem schon mehrfach erwähnten Erdaustausch - hat sie einen zentralen Platz am Hauptweg bekommen, so dass jeder Gartenbesucher an ihr vorbei und sie bewundern muss. In diesem Jahr hat sie schon im Juni geblüht und nun hat sie vier (!) Knospen und Blüten.

Andere Rosen wachsen bei uns sogar in der letzten Reihe, sie halten aber alle tapfer durch. Zwei Stück stammen noch vom Vorbesitzer des Grundstücks, eine davon ist leider im letzten Winter erfroren und treibt jetzt unter der Veredlungsstelle aus. Sie blüht trotzdem fleißig, obwohl der Gatte ständig rummosert, dass es jetzt keine Edelrose mehr wäre. Ich diskriminiere folglich nicht als einizige im Fuchs'schen Garten.


Der Gatte ist ein Schnäppchenjäger, ein Spar-Fuchs. Deshalb hat er im letzten Jahr im Dezember (!!!) billige Rosen gekauft und eingepflanzt. Was soll ich sagen - es ist nur eine eingegangen. Hm. Der Garten ist nun also voller namenloser Rosen, die von mir/uns diskrimiert werden. Zum Beispiel finde ich die lachsroten Blüten von zwei Rosen so was von old fashioned. Deshalb gibt's von denen auch kein Foto. Aber wegschmeißen kann man die ja auch nicht einfach!

Zwischendrin mal eine Anonyme, die ganz hübsch aussieht:


Und guckt mal hier, die hat einen Fehler:


Den Fachbegriff für solche eine "Farbstörung" kenn ich leider nicht. Mir ist die Rose dadurch aber eigentlich ganz lieb, denn sie hat doch etwas Besonderes. Genau, wie die hier, die beim Auf- und Verblühen immer etwas anders aussieht:


Zum Abschluss noch eine schöne dunkelrote, ebenfalls ohne Namen:


Eine weiß blühende hat's wie die lachsroten nicht mit Foto in diesen Post geschafft. Die weiße hat immer braune Flecken, deren Ursache ich noch nicht finden konnte. Ansonsten ist sie nämlich eigentlich recht hübsch.

Im Blog Rosanas Rosengarten erfahrt Ihr viel Wissenswertes über Rosen, und Carolyn setzt in ihrem Blog die Königin der Blumen stets wunderbar in Szene. Viel Spaß beim Schauen.