16. November 2016

Überzuckert

Vor drei Tagen war bei uns in Nordsachsen alles durch den Frost wunderschön überzuckert.

Fingerkraut


Salbei

Buchsi

Rhodi

Tigerlilie


In Sachsen ist heute Feiertag und es scheint sogar die Sonne :-)

Viele Grüße von Eurer

Füchsin

4. Oktober 2016

Bundesweiter Sieg des Zünslers! Und nun?

Nun ist es also soweit - der Buchsbaumzünsler, dieses chinesisches Raupenmonster, hat gewonnen. In Deutschland gibt es aktuell kein zugelassenes, wirksames Gegenmittel gegen die Raupe.
Grund ist das Ende Februar 2016 verhängte Verkaufsverbot für Mittel mit Thiacloprid, das als menschen- und bienenschädlich gilt.
Mittlerweile sind wohl sämtliche Restbestände von Calypso etc. aus den Läden verschwunden. Ich habe kürzlich unter der Hand noch eine Packung für viel Geld bekommen, weil ich meine mühsam gezogenen Buchsbaumhecken nicht aufgeben möchte. Der einzige Gifteinsatz in unserem Garten ist ja eben der gegen den Zünsler (gewesen).
 Das Tier begleitet uns nun seit drei Jahren, denn im Mai 2013 tauchte er hier erstmals auf, dann z. B. auch hier. Seitdem schaffte er es bei uns je nach Witterung zwei- bis dreimal im Jahr, eine neue Population hervorzubringen, der wir jeweils nur mit BI58 oder Calypso den Garaus machen konnten.

Nun gibt es also kein Mittel gegen den Buchsbaumzünsler mehr. (Auch Neem und Bacillus thuringiensis gelten als nicht zuverlässig) Was bedeutet das für die großen deutschen Gartenanlagen, wie Ludwigsburg, Charlottenburg, Schwetzingen, Herrenhausen, aber auch für unsere Privatgärten? Es macht wohl keinen Sinn, die Bestände durch neue Buchsbaumpflanzen zu ersetzen.
2012 haben Gärten, wie Gottorf, den ersten "Angriff" aushalten müssen, damals durch den Buchsbaumpilz. Übrigens: Wo dieser bei über 29 Grad Celsius sein Wachstum einstellt, bekommt die Wärme dem Zünsler richtig gut. In Gottorf hat man sich für Ersatzpflanzungen mit Thymian und Ilex entschieden, die zumindest gut angewachsen sind, wie man im Oktober 2015 resümiert. Im Kloster Seligenstadt hat man im vergangenen Jahr bereits die Segel gestrichen und die vom Zünsler befallenen Bestände durch Ilex crenata ersetzt. Kosten: 75.000 Euro. Dort hatte man sich grundsätzlich gegen den Gifteinsatz ausgesprochen.
Auch Eibe gilt als Alternative. Schon 2013 hatte ich über weitere Alternativen zum Buchsbaum geblogt. Interessant übrigens, dass der kleine Barockgarten in meiner Heimatstadt ursprünglich aus Stachel- und Johannisbeersträuchern, aus Lavendel, Baldrian, Thymian und Salbei eingefasste Hecken hatte. Erst bei der Rekonstruktion im Jahr 2000 wählte man Buchsbaum für das Schmuckbeet. Vielleicht ist es nun grundsätzlich an der Zeit umzudenken?

3. Oktober 2016

Gartenentwicklung

Zeit für einen kurzen Rückblick. 2012 haben wir den Garten angelegt. Das Staudenbeet war damals kärglich bepflanzt, weil ich fast ausschließlich geschenkte Pflanzen gesetzt habe. (Foto links).

Das Foto rechts zeigt das Beet im Juli 2016. Mittlerweile sind die Stauden enorm gewachsen und die Lücken werden von verschiedenen Bodendeckern, wie Teppichkamille und Thymian, ausgefüllt.

Der hintere Teil des Beetes liegt eher sonnig, der vordere wird vom Kirschbaum beschattet, was das Wachstum der Pflanzen natürlich stark beeinflusst.


Die Symmetrie des Beetes ist nicht so gut erkennbar wie erhofft und auch die Wuchshöhen funktionieren nicht wie geplant. Daher steht im Oktober noch eine größere Umpflanzaktion an.

Wenige herbe Verluste mussten wir hinnehmen. Das Mandelbäumchen (Foto links, mittig) ist eingegangen und das Schwarze-Johanna-Hochstämmchen mussten wir ersetzen. Ansonsten kommen die Pflanzen mit dem durchlässigen Boden recht gut klar.

So, das war's in aller Kürze für heute. Viele Grüße von Eurer

Füchsin

30. September 2016

Ein kurzer Gruß

Long time no see. Es war immer was anderes los, so dass das Bloggen zu kurz kam. Auch heute nur ein kurzer Gruß, so zwischendurch.






Dahlie "Sylvia". Im dritten Jahr wächst sie nun an einer Stelle im Beet, an der sie viel Platz hat. Sie schiebt eine Blüte nach der anderen.

Schönes langes Wochenende :-)

16. Juni 2016

Garten der Villa Pisani, Stra


Elf Hektar Land in einer Schleife des Flusses Brenta umgibt die 1,5 Kilometer lange Mauer um das Grundstück der Villa Pisani in Stra, nur wenige Kilometer von Padua entfernt.


Um in den Garten zu gelangen, muss man die im frühen 18. Jahrhundert errichtete Villa durchschreiten, die übrigens als schönste der Venezianischen Villen gilt. Napoleon war hier, Hitler und Mussolini trafen sich hier erstmals. All das habe ich erst nach unserem Besuch erfahren und trotzdem ist der Garten mir seltsam fremd geblieben und konnte in mir nicht die Begeisterung wecken, wie etwa der Garten Pojega in Negrar oder der Giardino di Valsanzibio.

Blick auf das langgestreckte Bassin


Eigentlich nutzlos und trotzdem pittoresk ist die Exedra, ein steinerner Pavillon, von dem aus sechs Wege abgehen, zwei davon als Laubengang mit Wisteria (Gold- oder Blauregen) gestaltet. An einer Seitenachse befindet sich das Haus des Gärtners, in dem Ausstellungen gezeigt werden.



Klingt das nicht toll? Das Labyrinth der Liebe! Zwischen den mannshohen Hecken den Zugang zum zentralen Turm zu finden, ist nicht so leicht. Doch eine Ruferin, die geduldig den Weg der Besucher beobachtet, weist den Irrenden den Weg.






Zahlreiche Eidechsen querten unseren Weg
Das Kaffeehaus über dem Eiskeller. Auf einem kleinen Hügel gelegen, erinnert es in mancher Perspektive an das Luisium im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Der italienverliebte Fürst Franz von Anhalt-Dessau hatte es für seine Frau errichten lassen










Der Zünsler hat offensichtlich auch hier genagt...

Der westliche Teil des Grundstücks wird seit Napoleons Zeiten vom einem waldartigen Landschaftspark eingenommen. Hier wandelt man unter alten, hohen Bäumen und entdeckt immer wieder aus mossbewachsene Skulpturen und besondere Pflanzen.


Das müsste der Aronsab sein

Wildiris?

Hier fand ich die Lichtspiele so schön.


Und nun noch die Fakten:
Villa Pisani
Via Doge Pisani 7 – 30039 Stra (Ve)
Dienstag bis Sonntag, feiertags geöffnet: 9 bis 16/18/19 Uhr (hängt von der Jahreszeit ab)
Eintritt für den Park: 7,50 Euro. Für 18- bis 25-Jährige 5 Euro, Unter-18-Jährige kostenfrei.
Zutritt zum Park mit Hund möglich, aber nicht ins Labyrinth. (Mai 2016)

14. Juni 2016

Mini-Kräuteranzucht für Wohnungen und vor allem für Kinder

Im frühen Frühjahr erhielt ich wieder mal ein Angebot, ein Produkt zu testen. Diesmal waren es Mini-Kräuteranzucht-Sets von Sperli.


Jedes Anzuchtset enthält einen auffaltbaren Kunststoffbehälter mit Kokosfaserplatte, ein Samentütchen und eine Aussaatanleitung. Darin ist alles sehr gut erklärt. Der Kunststoffbehälter ist aus ökologischen Gesichtspunkten natürlich fraglich, aber er ist wasserdicht und Ihr werdet gleich sehen, warum das nötig ist.


Getestet habe ich in dieser ersten Runde Dill, Basilikum, Majoran, Schnittlauch und Petersilie, alles am Südfenster, wie in der Anleitung gewünscht.


Auf die Kokosfaserplatte kommen 350 ml Wasser und hier beginnt der erste Spaß, nämlich zu sehen, wie die Platte aufquillt.



Samen aufstreuen (hier Basilikum) und etwas andrücken...



Nach wenigen Tagen keimen die ersten Samen und das ist wirklich eine Freude. Basilikum ist ein Lichtkeimer, insofern mussten die Samen nicht abgedeckt werden. Ich denke, insbesondere für Kinder sind diese Minisets etwas Tolles, weil die Kleinen schnell einen "Erfolg" haben und etwas wachsen sehen.


Beim Basilikum hat ein Fingerabdruck ein unerwünschtes Problem verursacht - Schimmelbildung. Insgesamt fand ich es mühsam, den Feuchtigkeitshaushalt in den Sets zu regulieren. Am Südfenster trocknen die Kokosfasern leicht aus, zuviel Nässe - die Sets sollen immer feucht gehalten werden - führt aber unweigerlich zu Schimmel.


Hier seht Ihr, wie alles gewachsen ist. In diesem Stadium muss alsbald regelmäßig gedüngt werden.
Der Hersteller stellt in Aussicht, dass die Kräuter bis zur Ernte im Behälter verbleiben können. Ich habe da so meine Zweifel, denn vor allem Dill, Petersilie und Majoran müsste man vereinzeln, also die Minipflänzchen in kleinere Töpfe umsetzen, damit die Pflänzchen kräftiger werden.




Ihr seht, dass der Basilikum hier sehr gut gewachsen ist und er wurde auch noch größer. Ihn hätte ich vielleicht bis zur Ernte im Behälter belassen können, letztendlich habe ich die Pflanzen aber auch vereinzelt.



Fazit: Insgesamt fand ich das Ergebnis der ersten Testreihe mau, daher werde ich den Test wiederholen. Derzeit würde ich einschätzen, dass die Minisets vor allem für gartenlose Familien mit Kindern und vielleicht auch für Grundschulen ohne Schulgarten empfehlenswert sind.