15. Dezember 2013

Die Dame mit dem roten Hut

Kennt Ihr das: In einem Buchladen oder bei Bekannten entdeckt Ihr ein Buch, dessen Titelbild Euch einfach fasziniert und neugierig genug macht, um es zu greifen und darin herumzublättern?

Auf der Leipziger Buchmesse ging es mir vor Jahren so. Zwischen allerhand anderen Büchern am Stand des Insel Verlags schaute mich von einem Buchcover eine elegant und selbstbewusst wirkende Dame an. Ihr großer Hut beschattete etwas ihr Gesicht, nahm ihr damit aber nichts von ihrer Autorität und aristokratischen Ausstrahlung. Das beim Durchblättern Entdeckte begeisterte mich sogleich für dieses gedruckte Schmuckstück, denn ja, so muss man es bezeichnen, dieses Buch "Die Damen mit dem grünen Daumen. Berühmte Gärtnerinnen".

Es ist die von Claudia Lanfranconi und Sabine Frank sorgsam zusammengetragene Aneinanderreihung von biographischen Perlen über Frauen - Damen -, die in direkter Weise mit Gärten verbunden waren und sind. Denn obgleich sich der Großteil der stest vier bis fünf Seiten umspannenden Kurzberichte historischen Gartenfreundinnen widmet, sind mit Beth Chatto, Gabrielle Pape und Isabelle Van Groeningen drei Frauen erwähnt, die das Gartenwesen der Gegenwart prägen und sogar - wie Beth Chatto - den Grundstein für die moderne Gartenauffassung legten.

 Beim bekannten Online-Buchhändler landet Ihr mit Klick auf das Bild. Doch auch der freundliche Buchhändler am Ort bestellt es Euch gerne und das ganz ohne Versandkosten. :-)
Beim bekannten Onlinebuchhändler landet Ihr, wenn Ihr auf das Bild klickt. Doch auch der freundliche Buchhändler am Ort bestellt es Euch gerne und das sogar ohne Versandkosten. :-)

Dass ich mir dieses Buch nie selbst kaufte, erscheint Euch vielleicht seltsam und mir auch. Doch das musste so sein. Beim letzten Salongespräch brachte es unsere gute Freundin C. als Geschenk mit (DANKE!); ihre Mutter hatte mich übrigens am gleichen Abend mit dem Buch "Bin im Garten" erfreut. Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd, als ich "Die Damen mit dem grünen Daumen" auspackte. Nach Jahren hatten wir, das Buch und ich, endlich zusammengefunden.

Beim abendlichen Lesen war dann jedes Umblättern eine Freude, denn nicht nur entzückten mich die Miniaturbildnisse der Gärtnerinnen, sondern auch die Fotos der Gartenanlagen, die kleinen Zeichnungen zwischen manchen Absätzen und die Graphiken und Gemälde diverser Pflanzen. Abgesehen natürlich von den biographischen Skizzen der Damen, die den Leser wie nebenbei auf eine Reise durch die Kunstgeschichte entführen. Man merkt das aber gar nicht. Nein, man liest von Gärten, von den kleinen weiblichen Siegen in früherer Zeit, als selbstbewusste Damen gar nicht erwünscht waren und diese sich über ihre eigenen architektonischen Anlagen dann doch irgendwie ihre eigenen Denkmäler setzten. Und so en passant fließen Kunst- und Weltgeschichte ein und manchmal sogar ein kleines Fitzelchen Politik. Wie es eben im Leben nun mal so ist...

Lange Rede, kurzer Sinn. Lesen! Schauen! Träumen!




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