3. April 2016

Unendlich schön* - der Wörlitzer Park


Kennt Ihr den Wörlitzer Park? Er ist als Teil des "Dessau-Wörlitzer Gartenreich" seit dem Jahr 2000 Weltkulturerbe. Er gilt als erster deutscher Landschaftspark. Angelegt wurde er ab 1769 bis 1773, erweitert bis 1813. Ideengeber und Financier war Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau.


Es gibt im gesamten Gartenreich viel zu entdecken - wunderbare Schlösser, Gärten, Parks, Geschichten, Exponate. Eindrücke aus der ganzen Welt spiegeln sich wider.Und man kann in den wohl schönsten Ferienhäusern Deutschlands übernachten. Schaut einfach mal auf die Homepage.

Nun aber wieder zum Wörlitzer Park, der größten Anlage im Gartenreich.
Schaut Euch nochmal das Foto oben an, mit der goldenen Urne. In der Ferne seht Ihr rechts die evangelische St. Petri-Kirche, links die Synagoge (die übrigens der Großvater von Didi Hallervorden vor der Brandstiftung durch Nazis rettete, aber das ist wieder eine andere Geschichte). Derartige Sichtachsen sind typisch für Landschaftsparks und in Wörlitz gab es mehr als 300, von denen viele in den letzten Jahren wieder hergestellt werden konnten.
Zudem sehen wir hier das Nebeneinander der Religionen, denn im Park ging es nicht nur um Erholung, sondern auch um Bildung. Sehr zeitgemäß, wie ich finde.


Wo führt er uns hin, der geschwungene Weg?


Zu einer Krokuswiese.


Millionen von Krokussen blühen dieser Tage im Wörlitzer Park. Violette Teppiche, wohin das Auge schaut.

Das Schloss entstand nach dem Entwurf von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff und gilt als Gründungsbau des deutschen Klassizismus. Darin gab es schon damals Essensaufzüge und Eisschränke.



Schaut Euch mal das Blumenbeet an. Sieht aus wie... Genau, ein Penis.
Der Gärtner Schoch fand es wohl nicht so spaßig, dass Fürst Leopold mit seiner (Schochs) Tochter ein Verhältnis begann. Das Beet zeigt auf die Rückseite des "Gotischen Hauses", in dessen Obergeschoss sich eine Wohnung des Fürsten befand.


Leberblümchen wachsen nahe des Gotischen Hauses. Sie gelten als gefährdet und dürfen daher nicht ausgegraben werden.



Im Wörlitzer Park verbinden Fahren und Gondeln die Bereiche. 
Da wir am Ostermontag die letzte Fähre verpasst hatten, mussten wir auf dem "Landweg" zurück und entdeckten diese Azalee. Sie blühte wunderschön. Also hatte auch dieser Umweg seinen Sinn.


Und nun noch die Auflösung zur Post-Überschrift "Unendlich schön":

Hier [im Wörlitzer Park] ists jetzt unendlich schön. Mich hats gestern Abend, wie wir durch die Seen, Kanäle und Wäldchen schlichen, sehr gerührt, wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben, einen Traum um sich herum zu schaffen. Es ist, wenn man so durchzieht, wie ein Märchen, das einem vorgetragen wird, und hat ganz den Charakter der elysischen Felder; in der sachtesten Mannigfaltigkeit fließt eins in das andre; keine Höhe zieht das Auge und das Verlangen auf einen einzigen Punkt; man streicht herum ohne zu fragen, wo man ausgegangen ist und hinkommt. Das Buschwerk ist in seiner schönsten Jugend, und das ganze hat die reinste Lieblichkeit (Brief von Johann Wolfgang von Goethe an Charlotte Stein vom 14. Mai 1778)

2 Kommentare:

  1. Da war ich schon mal! Oh, ich bin ganz erstaunt, aber so ist es. Mit einer Gruppe waren wir dort! Der Park ist wunderschön.

    Sigrun

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  2. Den kenne ich leider nur vom Hörensagen. Aber wie es aussieht, ein Traum! Sollte ich einmal in die Gegend kommen, schaue ich ihn mir gern an.

    Viele liebe Grüße
    Sara

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