9. Juli 2012

Schrebergarten - gleiche Erde, andere Welt?

Im ersten Post klang sie an - meine Skepsis gegenüber Schrebergärten und deren Besitzern und Pächtern. Schrullig und streng habe ich die Schrebergärtner immer eingeschätzt. Und schaut mal hier: die legendäre Puschel-TV-Sendung über eine Kleingartenanlage. Die gibt mir ja irgendwie recht.

Bei der Bewerbung um die LaGa 2015 habe ich dann ein paar Männer aus dieser "Szene" kennengelernt, wie den Geschäftsführer des Kreiskleingartenverbandes und den Vorsitzenden des Landesverbandes. Mit dem herzlichen Bernd W. vom Kreisverband duze ich mich inzwischen. Und das ist gut so. Er erklärt mir viele Hintergründe, z. B. über die Fachberater, die sich ehrenamtlich ausbilden lassen und in den Sparten ihr Wissen weitergeben.

Bei uns gibt es Tausende von Schrebergärten. Sie wurden für Menschen angelegt, die in Neubaublöcke ziehen mussten, weil ihre Heimatdörfer für die Braunkohle abgebaggert wurden. Ein Dorf - eine Platte - ein Gang in der Sparte, das war nicht selten so.

Die Hochnäsigkeit gegenüber den Schrebergärtnern habe ich inzwischen abgelegt und fühle mit ihnen, wenn das örtliche Flüsschen Gärten und Lauben unter Wasser setzt oder der Vorsitzende einer Sparte, mittlerweile über 70 und Gatte einer pflegebedürftigen Ehefrau, den Vereinsvorsitz aufgeben muss.

Und sollte es andererseits wirklich nochmal einen unbelehrbaren Drittelteilungsfanatiker geben, dann wird diesen die Demographie belehren, denn vielen Sparten fehlt inzwischen der Gärtnernachwuchs. Man muss sich öffnen, wie in den Bunten Gärten Leipzigs.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich auf Deinen Kommentar.