Etwa zwei Autostunden vom Gardasee entfernt liegt in der Provinz Treviso im Örtchen Fanzolo die Palladio-Villa Emo. Wohl in der Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet, muss dieses Bauwerk damals in der ländlichen Umgebung beeindruckend gewirkt haben. Auf einer Achse und früheren Allee, die von der heutigen Strada provinciale 102 gen Norden führt, liegt der Mittelbau der Villa, der risalitartig vorspringt und durch eine groß dimensionierte Rampe zusätzlich betont wird.
Durchgang unter der Rampe
Der Patrizier Lunardo Emo gab die Anlage in Auftrag, die Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude vereinte. Die seitlichen Barchesse (Wirtschaftsgebäude der venetianischen Villen) sind flacher als das Haupthaus und bilden somit den harmonischen Übergang der Architektur zur Landschaft.
Arkadengang der westlichen Barchessa
Von dem ursprünglichen Renaissancepark ist nicht mehr viel erhalten, da im 19. Jahrhundert die Anlage eines Landschaftsparks erfolgte. Das Gelände vor und hinter der Villa ist heute recht formal gestaltet, während sich die Fläche zu den westlichen und östlichen Grundstücksgrenzen gestalterisch auflöst.
Hier sind die Hecken tiptop, vom Zünsler keine Spur.
Zitruspflanzen in Kübeln strukturieren die großen Rasenflächen.
Westliche Zypressenallee mit scharfkantig geschnittener Buchshecke.
Unser Spaziergang führte uns durch den Landschaftspark und dort entdeckten wir das. Ratet, was das ist oder vielmehr, was das war:
Richtig, das war ein Buchsbaumbusch. Hier wurde offensichtlich nicht gespritzt, sondern die Natur sich selbst überlassen. Wir sahen im westlichen Parkteil weitere derartige vom Zünsler vernichtete Buchsbäume. Es war ehrlich erschreckend, regelrecht schockierend. Andererseits ist es konsequent, denn wir wissen ja auch, wie die Hecken im formalen Parkteil gehalten werden können - nur durch literweise Gift!
Durch dieses ehemalige Tor gelangt man auf den äußeren Rundweg, auf dem
man das gesamte Gelände ablaufen kann, sehr schön zu sehen bei Google Earth.
Die Rückseite der Villa ist noch nicht saniert
Für den Besuch des Parks ist Eintritt zu zahlen, der ist mit 1,50 Euro sehr günstig. Der Besuch der Villa kostet derzeit 6 Euro für Erwachsene. Wir haben die Villa selbst allerdings nicht besucht.
Adresse für das Navi: Via Stazione 5, Fanzolo, Treviso. Gegenüber des Eingangs liegt auch gleich die Auffahrt zum Parkplatz, der mit 1.000 Plätzen für alle Unmöglichkeiten gerüstet ist. Da das Gelände weitab vom Schuss liegt, wird man hier nie Menschenmassen antreffen.
Zu beachten sind unbedingt die Öffnungszeiten!
Mai bis Oktober: von Montag bis Samstag 15 bis 19 Uhr sowie sonn- und feiertags von 9.30 bis 12.30 Uhr und 15 bis 19 Uhr.
November bis April: von Montag bis Samstag 10 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 17.30 Uhr sowie sonn- und feiertags von 9 bis 12.30 und 14 bis 18 Uhr.
Da wir von unserer Unterkunft am Gardasee sehr zeitig losgefahren sind, hatten wir noch mehr als eine Stunde Zeit, bis der Park öffnete. In der Nähe fanden wir in einem - nun ja, sagen wir mal: funktionalen - Gebäude die Pizzeria da Mauro.
In einer Pizzeria erwartet man eigentlich nur Pizza, doch der Gatte fand auf der Speisenkarte TARTAR. Für ihn war die Entscheidung klar und diese hatte er absolut richtig getroffen. Der Wirt hat das Tartar so super und stimmig gewürzt, dass der Gatte verzückt mit den Augen rollte. Ich probierte und gab ihm recht. Der nette Wirt kam persönlich, um sich zu vergewissern, ob er bei der Speise alles richtig gemacht hat und da er früher mal in Deutschland war, konnten wir sogar ein bißchen plaudern.
Nur der Vollständigkeit halber sei gesagt:
Auch die Thunfischpizza war sehr köstlich!
Falls es Euch also einmal nach Castelfranco verschlägt, hier die genaue Anschrift:
PIZZERIA DA MAURO
32, Via Circonvallazione Est
31033 Castelfranco Veneto (TV)
Montag: 10 bis 15 Uhr, Mittwoch bis Freitag: 10 bis 15 Uhr und 18 bis 0 Uhr, Samstag 18.30 bis 0 Uhr sowie Sonntag von 18 bis 0 Uhr.
Imposant! Ja, Zeit müßte man haben ...
AntwortenLöschenMerke ich mir aber gern für später mal vor.
Liebe Grüße auch hier
Sara